Teramaze – Her Halo

Geschrieben von Robert Leipnitz

Band: Teramaze

Album: Her Halo

Plattenfirma: Mascot Label Group

Veröffentlichung: 30.10.2015

 

Einer der Vorteile des Rezensieren ist, dass man mitunter höhrenswerte Bands kennenlernt, die sonst vermutlich in der Flut an Veröffentlichungen an einem vorbeigerauscht wären.

Eine dieser Bands ist für mich nun „Teramaze“, eine australische Progmetal-Truppe, die mit dem vorliegenden Longplayer „Her Halo“ bereits das 5. Album herausbringen. Laut Leadgitarristen und Produzenten Dean Wells verkörpert allerdings erst das 2012-er Album „Anhedonia“ die moderne Version von Teramaze.

Das Ding startet auch direkt mal mit einem sehr anspruchsvollen, fast 13 Minuten langen Song, der aber im Grunde ein gutes Gesamtbild der Band abgibt. Es gibt einen sehr breit gefächerten, ordentlich produzierten Sound mit viel Keyboard- und Synthie-Einsatz, harten Gitarrenriffs, melodischen Doublebass-Refrains, ruhigen Keyboard- und Gitarren-Zwischenspielen oder auch technische Highspeed-Soli. Das Stück endet interessanter Weise mit einem kleinen Gruß an Dream Theater (hört mal auf die Piano-Linie in den letzten Sekunden des Songs „In the Name of God“ vom Album „Train of Thought“…).

Überhaupt kann man im Stil von Teramaze viele Spuren von den Szenegrößen wie Dream Theater (vor allem die Keyboard-Sounds), Symphony X (das Gitarrenspiel) oder Evergrey erkennen, was ja keine schlechten Referenzen sind.

Nach dem üppigen Startschuss folgen 6 mehr oder weniger „normal“ lange Songs mit einer Spielzeit von jeweils ca. 6 Minuten, die allerdings meiner Meinung nach das Niveau des Openers nicht immer halten können. Weitere Anspieltipps sind „For the Innocent“ oder das abschließende „Delusions of Grandeur“.

Das einzige, was mir leider schon beim ersten Hören etwas negativ aufgefallen ist, ist der Gesang von Nathan Peachy. Es erinnert mich einfach zu oft an diese typischen, amerikanischen Pop-Rock-Sänger, was durch die oft einsetzende zweite Gesangslinie nur noch verstärkt wird. Er ist kein schlechter Sänger, klingt mir aber schon fast eine Spur zu harmlos, zu austauschbar, zu poppig. Das kommt besonders bei der Ballade „Broken“ rüber.

Wer die genannten Referenzen gerne hört, kann aber sicher mal ein Ohr riskieren und Spaß mit der Platte haben.

Tracklist:

  1. An Ordinary Dream (Enla Momento)
  2. To Love, a Tyrant
  3. Her Halo
  4. Out of Subconscious
  5. For the Innocent
  6. Trapeze
  7. Broken
  8. Delusions of Grandeur

 

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