Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: Terminalist
Album: The Crisis as Condition
Genre: Thrash Metal
Plattenfirma: Indisciplinarian
Veröffentlichung: 8.9.2023
Mit „The Crisis as Condition“ bestätigen Terminalist aus Kopenhagen, was sie vor zwei Jahren mit ihrem Debütalbum „The Great Acceleration“ bereits angedeutet hatten: dass sie neben Skeletonwitch, Power Trip und den stilistisch ähnlichen Vektor mit zum Besten gehören, was das Genre Thrash Metal seit seinem Höhepunkt in den Achtzigern erlebt hat. Wer sich also bereits in den Vorgänger verliebt hatte, wird Terminalist jetzt einen Heiratsantrag machen wollen.
Tatsächlich schafft es die Band, noch einen an kompositorischem Wahnwitz und schierer Spielfreude obendrauf zu setzen – und das ohne jemals in eine bloße Zurschaustellung ihrer technischen Fähigkeiten abzudriften. Die Songs sind einerseits hochkomplex, gehen mitunter krasse Tempi, funktionieren aber zu jeder Zeit als Song. Zudem bieten sie Vieles, das schon beim ersten Durchlauf hängen bleibt. Zum Beispiel den simplen, aber effektiven Refrain des Titelsongs, der bei Auftritten der Band ohne Zweifel aus zahlreichen Kehlen mitgegrölt werden wird. Auch toll: Bei aller Brutalität tänzeln viele der Kettensägenriffs mit bemerkenswerter Leichtigkeit über die gewaltige Arbeit der Rhythmussektion. „Hyperthrash“ nennt die Band diesen Stil. Und der Begriff ist keineswegs zu hoch gegriffen.
Soundmäßig bewegt sich „The Crisis as Condition“ auf ähnlich dynamischem Terrain wie sein Vorgänger, klingt aber ein kleines bisschen strenger. Alles noch im grünen Bereich zwar, doch es bleibt zu hoffen, dass Terminalist künftig nicht ins klinisch-sterile Einerlei vieler anderer Bands wandern. Doch das ist Zukunftsmusik.
Anno 2023 gibt’s von mir erstmal 9 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
01 Life Won’t Last
02 The Crisis as Condition
03 A Future to Weave
04 Last Remains
05 Frenetic Standstill
06 Mutating Fractures
07 Move in Strife