The Aphelion – Nascence

© The Aphelion

 

Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: The Aphelion
Album: Nascence
Genre: Progressive Metal
Plattenfirma: -/-
Veröffentlichung: 09.08.2024

 

Mit „Nascence“ halte ich hier den ersten Teil des zusammenhängenden Multialbums in den Händen, das mit „Senescence“ zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht wird. Das Ziel mit „Nascence“ und „Senescence“ ist es, ein kohärentes Multialbum zu schaffen, das die Geschichte umspannt, während jedes Album noch seine eigene Musikästhetik und ein komplettes Hörerlebnis enthält. In gewisser Weise war „Nascence“ musikalisch immer die Ruhe vor dem Sturm, und während die Songs fast immer in Metal verwurzelt sind, wächst das Album von einem klassischeren, schöneren Prog-Rock-Geschmack zu einem schnellen, wütenden, zähneknirschenden Finale, so die eigenen Aussagen der Band.
 
Mit „Prenascent“ als Intro beginnt eine melodische Reise in den Aphelion Kosmos, der einen direkt packt und fast Sog artig in den Bann zieht. Der Beginn vom Titelsong „Nascence“ fängt mit elektronischen Saxofon-Klängen an und dann setzt die eindringliche und trotzdem wehklagende Stimme von Evan Haydon-Selkirk ein, die mich sofort ein wenig an Mike Patton von Faith No More erinnert. In der Mitte des Songs wird ein wenig ELP (Emerson Lake Palmer) artig mit der elektronischen Klangwelt gespielt, um dann mit harten Gitarrenriffs den Song zu einem epischen Prog Meisterwerk hochzuschaukeln und man meint, dass die fesselnde Musik das Wehklagen der Stimme gefangen hält. Sehr volles Volumen wird einem hier geboten und lässt jeden Prog Rocker staunend zurück. 

The seed of doubt“ fängt mit Triggergitarre an und Marillion könnten Pate bei dem Song gestanden haben, aber schon mit ihrer eigenständigen Note, die sich in einer größeren Abwechslung und dadurch Vielfalt erstreckt. Mit einem drückenden Klavier und Streicherparts beginnt „Fragility“ und der Sänger nimmt den Songnamen am Anfang wörtlich. Buchstäblich fragil interpretiert er den Gesangspart bis zur musikalischen Explosion, die den Song von jetzt auf gleich in ein Power Metal Epos verwandelt. Und im nächsten Moment wieder eine ferne Sehnsucht hervorruft, die mit melancholischen Gewitterblitzen in sich zerfließt. 

Wuchtig geht es mit „The heavy mist“ weiter, wo gewollt der Gesang etwas gegen den Strom ausgelegt ist. Wunderbare Canon Gesänge runden das Bild ab und eine verzerrte Rhythmus-Gitarre gibt einem immer wieder voll auf die Zwölf und lässt einen mitbangen, sodass es wieder an Abwechslung in den jeweiligen Songs nie mangelt. „Flight“ lässt alle melodischen Geschwindigkeitsfanatiker innerlich jubeln und hier sieht man auch wieder die Vielseitigkeit des Sängers, der hier seine Growl Fähigkeit gekonnt zum Ausdruck bringt. Unbarmherzig wird hier der Song nach vorne getrieben, um jeden Melodic Prog Metal-Fan zu begeistern.

Auch „The interloper“ schlägt in die ähnliche Kerbe, hat aber auch ruhiger Parts mit im Programm, die aber viel Pathos und Weite mit sich tragen, was durch das stärker in Szene gesetzte Keyboardspiel zum Ausdruck gebracht wird. Sehr viel drin in dem fast siebenminütigen Song, der nie irgendwelche Längen vorweist. Mit „Deserter“ endet leider der erste Teil der Konzeptsaga und hier fährt die Band in den fast acht Minuten nochmal alles auf, was sie musikalisch zu bieten hat.

Für mich die Prog Scheibe des Jahres, die nie zu verkopft oder anstrengend ist, sondern einen durch das ganze Album trägt. Deshalb ist es mir 9 von 10 Hellfire Punkten wert, denn die Vorfreude ist jetzt schon groß, wenn ich den zweiten Teil der Saga in den Händen halten darf.

 

Tracklist:

01 – Prenascent (2:38)
02 – Nascence (6:55)
03 – The seed of doubt (5:26)
04 – Fragility (5:49)
05 – The heavy mist (5:31)
06 – Flight (6:48)
07 – The interloper (6:36)
08 – Deserter (7:45)

 

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