The Bloodstrings – „…so ein „Lass mal probieren“-Ding“

Photo by Christoph Giebeler

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Diesmal sprachen wir mit The Bloodstrings, die gerade ihre neue Single „Hookline“ veröffentlicht haben.

HF: Passender kann man eine Single wohl nicht benennen, denn das Wort Hookline passt für mich verdammt gut zu eurer Musik. Wie würdet ihr selber euren Sound beschreiben und für wen wärt ihr der perfekte Anspieltipp?

TBS: Lustigerweise geht es in dem Song „Hookline“ – das kannst du noch nicht wissen – darum, Hooks ohne Inhalt in Songs einzubinden, obwohl der Text keine Aussage hat! Aber klar, wir sind Fans von Melodien und tollen Refrains. Den eigenen Sound beschreiben ist immer schwierig, weil wir auch sehr unterschiedliche Songs haben. Zwischen Punkabilly, Punk N Roll und Punkrock bewegt sich das Ganze aber immer. Laut „Fanprofil“ reihen wir uns zu Bands wie The Creepshow oder The Living End, aber wir sind auch was für Fans von The Bones oder Street Dogs. Viele unserer Hörer sind auch Metal- und Hardcore-Fans, deshalb sind wir sowohl für Distillers-Punkrocker als auch Metaller die sowas wie Killswitch Engage hören etwas! Keine wirkliche Schublade ist da, Punkrock mit Kontrabass ist eben sehr breit!

HF: The Bloodstrings gibt es jetzt schon über zehn Jahre, im Musikgeschäft schon fast Seniorenstatus 😉 Was war damals der Auslöser für die Gründung der Band und was hat euch über all die Jahre immer weitermachen lassen?

TBS: Die Bandgründung war so ein „Lass mal probieren“-Ding. Wir waren Fans von Horrorpunk und Psychobilly und wollten das auch mal machen. Wir dachten lange nicht, dass daraus etwas ernsthaftes wird, deshalb ist unsere Band auch so alt: Von der Gründung 2009 bis zum tatsächlichen Livespielen und Recorden sind drei Jahre vergangen! Also eigentlich starteten die Bloodstrings erst 2012. Was uns weitermachen lässt? Zum einen sind wir vier die besten Freunde und zum anderen macht das Tourleben einfach zu viel Spaß um es aufzugeben. Mittlerweile arbeiten Member von uns auch im Musikbereich und keine tourende Band zu haben kann sich, glaube ich, keiner von uns mehr vorstellen. Wir leben und brennen dafür, dass wir ständig so tolle Leute aus der ganzen Welt kennenlernen!
 
HF: Ich kannte bisher euer Album „Born Sick“ und war dann doch etwas überrascht, als ich im Februar eure neue Single „Tik Tik Tik“ und jetzt die ersten Klänge von „Hookline“ gehört habe. Ihr klingt zwar eindeutig nach The Bloodstrings aber irgendwie auch anders. Habt ihr bewusst ein paar Veränderungen vorgenommen oder hat sich das einfach so im Laufe der Zeit ergeben?
 
TBS: Wir machen halt immer, wonach wir uns fühlen. „Born Sick“ war ein eher düsteres, ernsthaftes Album und in sich auch sehr rund. Als wir dann angefangen haben, neue Songs zu schreiben, ist das irgendwie automatisch so gekommen, dass sie anders geworden sind. Irgendwie punkiger und „heller“ – fröhlich fast. Das kommt bei uns wahrscheinlich total auf die jeweilige Stimmung an. Wir machen halt einfach und schauen, was dabei rauskommt! „Hookline“ ist ein Song, der wahrscheinlich auch auf die „Born Sick“ gepasst hätte, während „Tik Tik Tik“ und noch weitere, die wir in petto haben, unseren Punkrock-Background hervorheben!
 
HF: Wo wir gerad von Alben und Singles reden: zwei neue Singles gibt es ja nun schon und euer Album ist ja auch schon ein paar Jährchen her. Plant ihr einen umfangreicheren Release in naher Zukunft oder findet ihr das Single-Releasen im Moment interessanter?
 
TBS: Wir haben letzten Herbst vier Singles aufgenommen, die wir nacheinander releasen möchten (Oho, Strategie verraten!), aber wir schreiben parallel auch an einem Album. Wann das rauskommt steht noch nicht fest, weil wir uns gerade auf das Songwriting konzentrieren möchten. Wir haben viele Ideen, die zu sehr unterschiedlichen Songs werden. Daher wird es auch mit Sicherheit am Ende Entscheidungen geben müssen, welche Songs auf das dritte Album kommen. Wir hoffen ja sehr auf einen Release 2021, wenn alles passt!
 
HF: Ich habe euch 2018 als Support für Bloodlights in Düsseldorf gesehen und ihr habt auf jeden Fall Eindruck hinterlassen. Aber welche Live-Erlebnisse haben sich bei euch in die Erinnerung gebrannt und trösten euch über die Zwangs-Bühnenpause zur Zeit?
 
TBS: Einen wirklichen Trost gibt es ja kaum, weil wir uns immer auf alle Shows freuen. Dieses Jahr waren wir auf dem Seepogo, dem Stangriede, dem Blaurock und dem Obenuse Fest gebucht. Blaurock wurde bisher auf September verschoben, wo wir dann auch versuchen unser Konzert in Köln nachzuholen und bisher noch auf dem Bunt Statt Braun Festival gebucht sind. Aber alles steht in den Sternen, leider. Live-Momente, die wir aber nie vergessen werden? Dazu zählt bestimmt unsere Show auf dem Wacken Open Air 2018. Nicht nur das mega Publikum, das alles mitgemacht hat, sondern auch die ganze Atmosphäre. Das war so das erste Mal, wo man sich ein wenig als Star gefühlt hat – kaum zu glauben, dass das auch bald wieder zwei Jahre her ist! Ansonsten gibt es etliche: Unsere Show auf dem Sjock letztes Jahr wird uns wegen dem Publikum trotz Bass-Panne ewig im Gedächtnis bleiben. Oder das Tourfinale letztes Jahr mit Death By Horse und den Sensitives in Augsburg, wundervoller Moment. Auch unsere ersten Show in Tschechien und Polen damals waren heftig. Stuttgart war auch schön – hach es gibt so viele! Unser erstes Konzert mit The Creepshow in Wiesbaden 2014 war auch so ein Konzert für die Ewigkeit, weil wir da beschlossen haben, das Ganze wirklich ernsthaft anzugehen!
 
HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und sind gespannt, was wir als nächstes von euch hören werden.
 
Interview: Katja Maeting
 
 

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