The Brink – Nowhere To Run

©The Brink

Geschrieben von Katja Maeting
Band: The Brink
Album: Nowhere To Run
Gerne: Rock, Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 17. Mai 2019

Manche Bands trifft man ja an Orten, wo man sie nicht vermutet. So bin ich über The Brink bei einem Besuch auf der Frontiers Records Seite gestossen – da hätte ich definitiv nicht mit so einer Band gerechnet, nicht nur weil sie den Altersschnitt im Label wahrscheinlich erheblich senken, sondern weil sie auch soundmäßig durchaus frisches Blut in den traditionellen melodiebetonten Rock des Labels bringen. 

Die Band aus UK hat nach zwei in Eigenregie veröffentlichten EPs ihr erstes Album am Start. Ob die 15 Songs auf der Scheibe auch schon altbekanntes Material der Band enthält, kann ich allerdings nicht sagen, denn ich habe die Jungs erst mit „Nowhere To Run“ kennengelernt und der erste Eindruck ist durchaus positiv. So eröffnet das Album mit „Little Janie“, einem energiegeladenen Hard Rocker mit kräftigen Riffs und eingängiger, schnörkelloser Melodielinie und setzt eigentlich so schon die Eckpunkte für das, was man von The Brink erwarten kann. Das nachfolgende „Break These Chains“ macht dann endgültig klar, dass die Briten ihre Vorbilder bei den großen amerikanischen Hard Rock Bands der 80er sehen, denn hier zollen sie durch ausgiebigen Talkbox Einsatz und in der Songstruktur z.B. Bon Jovi Tribut. Und das sie dazu stehen, beweisen sie u.a. mit der augenzwinkernden Textzeile „Tommy and Gina, they know what I mean“ bei „Don’t Count Me Out“.

Ein bisschen Bad Ass-Rock’n’Roll gibt’s dann bei „One Night Only“ mit fett drückenden Riffs und wuchtigem Gesamtsound, der irgendwie einen Hybrid aus Guns N‘ Roses und Aerosmith bildet, minus dem markanten Gesang. Überhaupt ist der Gesang einer der Punkte, die The Brink im Moment noch etwas limitieren. Frontmann Tom Quick hat zwar eine durchaus für Rock geeignete Stimme und kann auch definitiv singen, bleibt aber gesanglich innerhalb einer engen Bandbreite. Dies ist bei den regulären schnellen Rock-Nummern auch durchaus passend, denn monoton ist er keineswegs. Bei den Balladen des Albums fehlt für mich dann allerdings durch dieses stimmliche Agieren die emotionale Tiefe. Am auffälligsten ist dies für mich bei „Save Goodbye“, denn hier muss der Sänger gegen eingestreute orchestrale Arrangements antreten. Der gleiche Song in der Acoustic-Version (als Bonus-Track der CD) wirkt durch das Herunterbrechen auf schlichtere musikalische Untermalung direkt viel besser. 

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass The Brink das Potential haben, deutlich frischen Wind in ein betagtes Genre zu bringen, hierzu sollten sie sich allerdings noch ein bisschen mehr Individualität verschaffen – und bitte an den Texten arbeiten. Ich erwarte bei Rock Songs zwar keine philosophischen Tiefenbetrachtung, aber hier sind die Songtexte teilweise doch äußerst repetitiv. Wer sich an den früheren Größen des Hard Rock erfreut, bekommt mit dem Debüt von The Brink aber auf jeden Fall ein unterhaltsames Album. 

Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. Little Janie
02. Break These Chains
03. Never Again
04. Save Goodbye
05. Take Me Away
06. One Night Only
07. Wish
08. Said And Done
09. Fairytale
10. Don’t Count Me Out
11. Nothing To Fear
12. No Way Back
13. Are You With Me
14. Burn
15. Save Goodbye (Acoustic) (Bonus Track Physical)

Line-up: 
Tom Quick – Vocals
Lexi Laine – Lead Guitar
Izzy Trixx – Rhythm Guitar
Gaz Connor – Bass
Davide Drake Bocci – Drums

Weitere Infos:
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