The Charm The Fury – The Sick, Dumb & Happy

Geschrieben von Dirk Draewe
Band: The Charm The Fury
Album: The Sick, Dumb & Happy
Label: Arising Empire
Veröffentlichung: 17.03.2017

The Charm the Fury ist eine 2010 gegründete Metalcore-Band aus Amsterdam und mit „The Sick, Dumb & Happy“ sind sie 4 Jahre nach ihrem Debütalbum „A Shade of My Former Self“ wieder mit voller Wucht zurück in der Metal-Szene.

Ich habe die Kopfhörer noch nicht richtig aufgesetzt, als mir der Opener „Down On The Ropes“ mir gleich mit Vollgas die Gehörgänge freipustet… Getreu ihrem Motto „Die Welt ist am Arsch, aber wenigstens liefert dies tolle Songthemen!“ growlt Sängerin Caroline Westendorp wütend und aggresiv den Text raus und ich bin ehrlich, mich haut schon dieser Song aus den Latschen. Und so geht es auch mit unverminderter Härte und Geschwindigkeit weiter… also eine Scheibe für romantische Zweisamkeit ist das Teil definitiv nicht.

Textlich erzählt „The Sick, Dumb And Happy“ warnende Geschichten über Selbstzerstörung, den Schrecken des Kriegs und die Ausbreitung von Korruption auf politischen und finanziellen Führungsebenen. „Es dreht sich auch um die Medien und wie sie uns mit dem großen Löffel die Welt des Glamours und der Celebrities in den Rachen schieben, damit wir nicht in die reale Welt hinausblicken und uns mit der Korruption von Banken oder dem Krieg in Syrien beschäftigen. Wir sind nur an uns selbst interessiert und wir sind wirklich dumme Menschen geworden“, beklagt Caroline Westendorp. „All das ist Selbstzerstörung von unserem Geist und Körper und natürlich auch von der kompletten Welt, in der wir leben.

Die traditionellen Medien zeigen immer nur einen Teilausschnitt der Wahrheit und auf den sozialen Medien spitzt sich dies nur noch mehr zu“, stimmt Mathijs zu.

Während diese Worte noch in meinem Gehirn arbeiten, dröhnt mir mit „Weaponized“ schon wieder ein Kracher um die Ohren und ich konzentriere mich wieder voll auf die Musik und genieße es. Donnernde Grooves und prägnante Melodien ziehen sich durch alle Songs und ziehen mich immer mehr in den Bann. Was die Holländer da abliefern, ist einfach nur erste „Metal“-Sahne.

Jeder Song hat seinen ganz besonderen Charme, wechseln bei“Blood And Salt“ beinahe atmosphärische Klänge mit tiefen Growls und melodischen Vocals perfekt ab, so geht es bei „Corner Office Maniacs“ nach einem Synthesizer-Intro gleich wieder voll in die Magengrube. Dann endlich folgt mit „The Future Need Us Not“ eine wundervolle aber auch traurige Ballade und meine eh schon strapazierten Nackenmuskeln können sich erstmal kurz erholen. Das ist aber auch schon der einzig ruhige Song, bevor es bei „Silent War“ wieder aggressiv, laut und schnell wird. Das bleibt dann auch so bis zum Schluss des Silberlings und mich wundert, dass meine Boxen noch nicht explodiert sind.

Zusammenfassend bleibt mir nur zu sagen, dass die Band mit diesem Werk was ganz besonderes auf den Markt geworfen haben. Freunde des Metal-Cores erwartet hier eine sehr abwechslungsreiche Scheibe, die vor Härte nur so strotzt und sich einem direkt in die Gehörgänge schraubt. Bei aller Härte zeigt Frontfrau Caroline aber auch ihre gesamte Spannbreite von melodischen Klängen bis hin zu gutturalen Growls. All das macht dieses Werk auch so interessant, abwechslungsreich und absolut hörenswert.

Tracklist:
1. Down On The Ropes
2. Echoes
3. Weaponized
4. No End In Sight
5. Blood And Salt
6. Corner Office Maniacs
7. The Future Need Us Not
8. Silent War
9. The Hell In Me
10. Songs Of Obscenity
11. Break And Dominate

The Charm The Fury sind:
Caroline Westendorp (Gesang)
Rolf Perdok (Gitarre)
Mathijs Tieken (Schlagzeug)
Martijn Slegtenhorst (Gitarre)
Lucas Arnoldussen (Bass)

Mehr Infos:
http://www.thecharmthefury.com
http://www.facebook.com/thecharmthefury
http://www.twitter.com/thecharmthefury

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