The Cryptex – Nimbus

© The Cryptex

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: The Cryptex
Album: Nimbus
Genre: Prog Rock
Plattenfirma: Phonotraxx Publishing
Veröffentlichung: 29.09.2023

Na, Bock auf ein irgendwo zwischen Rock und Metal angesiedelten Album mit leicht zugänglichen, radiotauglichen Melodien und ohrwurmartigen Hooklines? Wer jetzt laut „Hier“ gerufen oder die Faust nach oben gereckt hat, der kann jetzt getrost zur nächsten Rezension weiterklicken oder beispielsweise die Neuauflagen der ersten drei Bonfire Scheiben auflegen, denn all das bekommt der geneigte Hörer von THE CRYPTEX garantiert nicht auf dem Silbertablett serviert. Wer sich ungeachtet dessen aber mit einer bunten Mischung aus Rock, Pop, Alternative, Metal, Art und viel Prog Rock anfreunden kann, der dürfte mit den Niedersachsen goldrichtig liegen. Die Band wurde bereits 2009 gegründet und veröffentlichte zwischen 2011 und 2020 drei Longplayer. Die neue Scheibe „Nimbus“ wird über das von Bernhard Weiss und Harry Oellers (Axxis) geführte Label Phonotraxx erscheinen.

Wer die Website der Band aufruft, wird mit einem freundlichen „Willkommen Erdling! Du hast uns gefunden!“ (auf Englisch) begrüßt. Das allein zeugt davon, dass die Band wahlweise über eine gehörige Portion Humor verfügt und/oder ausgefallenen Ideen mehr als offen gegenübersteht. Wie dem auch sei, genauso eigenwillig wie die Eröffnung auf der Homepage ist auch „Nimbus“ ausgefallen. Beispiel gefällig?

Während der flotte Opener „Fall Down“ einem gewissermaßen vorgaukelt, es mit einer knackigen Hard Rock / Rock’n Roll Scheibe zu tun zu haben, kommt „Cobra“ dagegen etwas verschleppt daher, hier vermischen sich gewohnter Klargesang und harsche Vocals sowie eine ein wenig schräg anmutende Melodieführung zu einem nicht leicht zu konsumierenden Prog Rock Stück. „Sugarleaf“ packt zum einen kernige Metal Riffs aus, wartet aber andererseits mit großen, harmonischen Backing Gesängen auf. Dank sofort einprägender Lyrics („Stamping and singing, left-right, left-right“) dürfte das Teil live unvermeidlich zum Mitsingen und (vermutlich auch) Mitstampfen animieren.

Songs wie „Holy Ground“, „Devils Casino“ sowie der Titeltrack vermischen geschickt Pop und Rock miteinander, wobei die jeweiligen Gesangslinien in den Refrains beinahe schon musicalartige Züge aufweisen. „Somanoid“ tendiert trotz Piano Klängen zu Beginn wieder ein wenig mehr Richtung Rock, dafür könnte man Teile von „How Many Days“ fast schon eine Schlager-artige Melodie unterstellen. „Abyss“ startet symphonisch, ansonsten weist dieser abermals im Midtempo gehaltene Song ähnliche Ecken und Kanten auf wie zu Beginn „Cobra“, was die harschen Vocals miteinschließt. Überhaupt dürfte diese Nummer, die auch einen dunklen Erzähl-Part enthält, das düsterste Stück der Scheibe sein.

Mein persönlicher Favorit hört auf den Namen „The Day We Will Meet Again“ und ist mit beinahe siebeneinhalb Minuten das längste Stück des Albums. Der Song schlägt ein eher gemächliches Tempo an, sorgt aber gleichzeitig im Verlauf des Songs dank Gitarre und elektronischer Klänge für eine regelrechte Soundwand, die eine einzigartige Atmosphäre schafft. „Son Of Fortune“ gelingt ähnliches, wobei der Fokus hier eher auf den abermals theatralisch wirkenden Gesang liegt und der Track über eine Art leichtfüßigen Groove verfügt.

Wie eingangs erwähnt ist „Nimbus“ keine leichte Kost, ich selbst habe etliche Anläufe gebraucht, um mit der Scheibe richtig warm zu werden. Wer sich aber mit dem beschriebenen Mix anfreunden kann und für eine Mischung von Bands wie Rough Silk, Reach und den letzten Savatage Outputs offen ist, der sollte THE CRYPTEX eine Chance geben.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Fall Down
  2. Cobra
  3. Sugarleaf
  4. Holy Ground
  5. Nimbus
  6. Devils Casino
  7. Somanoid
  8. How Many Days
  9. Nevermore Creek
  10. Abyss
  11. The Day We Will Meet Again
  12. Son Of Fortune

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Video zu „Fall Down“

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