Geschrieben von: Stefan Lorenzen
Band: The Enigma Division
Album: The Enigma Division
Genre: Progressive Tech Noir Metal/Technical Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 27.01.2023
Das Projekt hat ihre Wurzeln in Irland und hat es sich zur Aufgabe gemacht Musik zu kreieren, die eine Mischung aus 80er Jahre Synthis, Progressiv Rock und Technical Metal darstellt. Es finden sich auch allerlei Gastmusiker auf dem selbst betitelten Debütalbum „The Enigma Devision“.
Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf der futuristischen Synthi Musik mit reichlich harten Gitarren. Bemerkenswert ist, dass kein Song unter 5 Minuten geht, nimmt man mal das „Intro“ raus.
Das Album beginnt mit einem Instrumental namens „1977“. Der Großteil des Songs besteht aus elektronischen Klängen, die dann im letzten Drittel durch harte Gitarren und Schlagzeug unterstützt werden. Darauf folgt der erste „richtige“ Song mit „The Escapist“. Mit den ersten Tönen fühlt man sich sofort an Fear Factory erinnert. Die cleanen Vocals erinnern mich ein wenig an die Stimme von Matze Sayer von den Farmer Boys.
Ein waschechtes Solo darf natürlich auch nicht fehlen, was dazu führt das im Schlussteil sogar screaming Vocals auftauchen und dazu noch Melodic-Death-Metal artige Parts mit fetter Double-Bass Drum.
Es folgt mit „Echoes in the Deep“ ein über 8:30 min. langes Songmonster. Die Anfangsklänge erinnern an ein Echolot eines U-Bootes. Von der Musik her mache ich starke Parallelen zu Soilwork aus. Auch hier darf sich der Flitzefinger an der Sologitarre wieder austoben. Der Großteil des Songs kommt hart daher, während das Schlussdrittel sehr elektronisch wird. Nachfolgend wird es mit „Afterglow“ etwas ruhiger. Im Refrain könnte man meinen, dass Björn Strid von Soilwork sich hier ein Stelldichein gibt. Aber er hat in keinster Weise mitgewirkt. Der Song gehört zu den schwächeren des Albums. Kann aber auch mit einem Solo aufwarten.
Weiter geht es mit „The Age of Discovery“, welcher mit einem Tribal artigen Drumpattern beginnt. Zu den üblichen Gitarren gesellt sich hier teilweise ein fetter Basssound mit in den Vordergrund. Während des Solos gibt es wieder reichlich Double-Bass Drumming. Eine solide Nummer. Danach folgt mit „Kaleidoscope“ ein Song der mit starken Synthis startet und nach sehr kurzer Zeit dann voll auf die zwölf austeilt. Es kommt sogar im Mittelteil zu einem Tempowechsel der dann in ein weiteres Solo übergeht. Ein Abwechslungsreicher Song mit aller Bandbreite des Projekts.
„Clarity“ beginnt mit einem sehr atmosphärischen Klavierspiel, welches sich durch den gesamten Song zieht und mit einem Bass/Gitarrensolo aufwarten kann. Dieser kommt ohne harte Gitarren aus und ist der atmosphärischste Song des Albums.
Wo es am Anfang auch ein „Intro“ gibt, gibt es für gewöhnlich auch ein „Outro“. „1977 – Ad Infinitum“ soll ein solches sein und hat nur ein paar eingespielte gesprochene Sätze. Hier wird nochmal die gesamte Bandbreite über fast 20!! Minuten aufgefahren. Das ist meine erste Erfahrung mit solch langen Songmonstern.
Abschließend bleibt mir zu sagen, wer auf experimentellen Metal mit reichlich Elektronik Einlagen steht, ist hier genau an der richtigen Adresse. Am ehesten würde ich den Sound Bands wie Fear Factory, Soilwork oder Nevermore zuschreiben. Wobei zu beachten gilt, dass hier, bis auf einen kurzen Teil in einem Song, gänzlich auf die screaming Vocals verzichtet wird. Das Album beginnt stark, fällt zum Ende hin etwas ab.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 1977
02 The Escapist
03 Echoes in the Deep
04 Afterglow
05 The Age of Discovery
06 Kaleidoscope
07 Clarity
08 1977 – Ad Infinitum
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