Geschrieben von Michi Winner
Band: The Ferrymen
Album: A New Evil
Genre: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Music Srl
Veröffentlichung: 10. Oktober 2019
The Ferryman sind eine mulitnationale Truppe, die vor zwei Jahren ihr Debüt veröffentlicht haben und für mich eine echte Herausforderung. Dies ist bereits Versuch Nummer drei, meine Eindrücke zu Papier zu bringen.
„Don’t Stand In My Way“ dröhnt mal wieder aus den Boxen, mit stampfendem Rhythmus, harten Riffs und kraftvollen Vocals, die im Chorus Richtung Stadion Rock tendieren, etwas mehr Powermetal als Melodic Rock, aber es kommen ja noch diverse Tracks. Der zweite Track „Bring Me Home“ ist schon mehr Melodic Rock, wie man ihn aus dem Hause Frontiers kennt, langes Intro, dominante Vocals, dezente aber eingängige Melodieführung mit Fokus auf der Hookline. Während ich zum dritten Song übergehen, merke ich schon, dass ich keine Ahnung mehr habe, was ich gerade gehört habe. Ich habe das ganze Album bereits mehrfach gehört und es hinterlässt bei mir einfach keinen bleibenden Eindruck. Es ist gut so lange man es hört und verschwindet sofort danach im Nirvana der Beliebigkeit. Würde man mir morgen das gleiche Album noch mal vorsetzten und behaupten es wäre das neue Werk von XY, ich würde es nicht merken. Die Arrangements sind zwar gut, aber eben Melodic Metal, wie man ihn gerade an jeder Ecke zu hören bekommt. Die Stimme von Ronnie Romero ist hervorragend, aber auch nichts was ich unter zig anderen wieder erkennen würde, anders als die von Jari Tiura oder Sully Erna.
Dieses Album erinnert mich so sehr an die kürzlich gelesene Kritik einer anderen Band, dass der Rock gerade noch schlimmer in der Beliebigkeit versinkt als der Pop (sinngemäß).
Für die Mitglieder von The Ferrymen ist dieser Vergleich nicht ganz fair. Hätte ich dieses Album vor einem Jahr auf dem Tisch gehabt, vor einer Flut ähnlicher Veröffentlichungen , wäre der Eindruck wahrscheinlich ein anderer gewesen. Da The Ferrymen aber ihr zweites Album aber nun mal nicht vor einem Jahr veröffentlicht haben, sondern im Oktober, wird es wohl nicht nur mir, sondern auch anderen Fans von Melodic Rock so gehen, dass sie eher etwas suchen, das sich von der Masse abhebt, statt eines weiteren guten, aber eben beliebigen Melodic Rock Albums.
Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Don’t Stand In My Way
- Bring Me Home
- A New Evil
- The Night People Rise
- Save Your Prayers
- Heartbeat
- Our Own Heroes
- No Matter How Hard We Fall
- My Dearest Fear
- You Against The World
- All We Got
Line-Up:
Ronnie Romero – Vocals
Magnus Karlsson – Guitars, Bass & Keyboards
Mike Terrana – Drums
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