Geschrieben von Katja Rohloff
Band: The Ferrymen
Album: The Ferrymen
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 02.06.2017
Dass beim Namen The Ferrymen Fragezeichen aufblinken, muss einem keine Sorgen bereiten, schließlich handelt es sich hierbei um ein neues Projekt, welches mit dem selbst betitelten Album debütiert. Ein schneller Blick aufs Line up und direkt der Gedanke: wow, Respekt! Bei dem Trio gibt es wirklich keinen No Name Musiker.
Gitarrist Magnus Karlsson, der hier auch für das gesamte Songwriting zuständig war, dürfte durch Primal Fear und seine Zusammenarbeit mit Allen/Lande zumindest den Fans des melodischen Metals hinlänglich bekannt sein. Bei „The Ferrymen“ zeigt er die volle Bandbreite seines Könnens, spielt er hier doch nicht nur Gitarre, sondern auch Bass und Keyboards. Sänger Ronnie Romero steht mit seiner markanten Stimme für Lords of Black, aber ist seit 2015 auch Vocalist der Legenden Rainbow. Und Drummer Mike Terrana war auch schon sehr vielseitig aktiv, unter anderem für Tarja und Axel Rudi Pell.
Alles andere als Power Metal mit Hardrock-Einflüssen wäre bei dieser Konstellation eine echte Überraschung und warum sollte man auch die gewohnten Pfade verlassen, wenn man diese doch so gut klingend auf CD bannen kann.
The Ferrymen liefern ihre Songs auf höchstem Niveau. Wenn man dies so mühelos schafft, muss man das Rad auch nicht neu erfinden. Das Album bietet zwölf solide und gut gemachte Tracks der genannten Musikrichtung, ohne größere Ausreißer hinsichtlich Qualität und Ideenreichtum.
Geht der Opener „End of the Road“ noch eher in die rockige Richtung, bietet der quasi Titeltrack „Ferryman“ Power Metal vom Feinsten. Eröffnet von Keyboard-Klängen, nehmen die bombastischen Gitarren-Riffs die Melodie auf und Romero leiht dem mythologischen Fährmann der Seelen seine raue Stimme.
Spätestens bei „One Heart“ kann dann der obligatorische Haken beim Punkt Power-Ballade gesetzt werden. Aber auch wenn man weiß, was einen erwartet, schafft Romeros Stimme es trotzdem, Gänsehaut zu zaubern. Während die Strophen unter die Haut gehen, kann man beim Refrain seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Background-Gesang und Gitarren-Solo sind hier erwartbare, aber stimmige Stilelemente. Zum Ende hin begleiten akustische Gitarren den Hörer sanft aus dem Song.
„Welcome to my show“ vertreibt zum Abschluß des Albums nochmal jegliche eventuell aufgekommene Gefühlsduselei und pustet mit dem Gitarren-Opening schon mal die Ohren frei. Der Track bietet über vier Minuten hohes Tempo und lässt das Herz jedes Gitarren-Fans höher schlagen, da es hier vermehrt gesangsfreie Passagen gibt. Aber auch Romero bietet stimmlich nochmal einiges.
Wer Melodien und ausdrucksstarke Refrains mag, wird keinen Cent bereuen, den er für „The Ferrymen“ ausgibt.
Trackliste:
1. End Of The Road
2. Ferryman
3. Fool You All
4. Still Standing Up
5. Cry Wolf
6. One Heart
7. Darkest Hour
8. How The Story Ends
9. Enter Your Dream
10. Eyes On The Sky
11. Eternal Night
12. Welcome To My Show
Mehr Infos:
https://www.facebook.com/TheFerrymenofficial/