Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: The Great Machine
Album: Funrider
Genre: Stoner Rock / Proto-Punk
Plattenfirma: Noisolution
Veröffentlichung: 28.4.2023
The Great Machine legen mit “Funrider”, ihrem mittlerweile fünften Album, eine ziemliche Kehrtwende hin: War der Vorgänger “Greatestits” noch von heftiger Heaviness gekennzeichnet, so kommt das neue Album eher einem flinken Tritt in den Arsch gleich – einem Stooges’schen, MC5’schen Tritt in den Arsch.
Konkret heißt das: der oberfette Gitarrensound ist Vergangenheit, stattdessen setzt das Trio aus Tel Aviv auf raue Aggression, die durch und durch nach dreckiger Garage klingt. Das passt bei vielen der insgesamt zehn Songs wie die Faust aufs Auge, beziehungsweise der erwähnte Tritt in den Allerwertesten. Zum Beispiel beim eröffnenden “Zarathustra” und noch besser beim fantastischen Rausschmeißer “The Die”.
Manchmal zehrt die Darbietung aber auch etwas an den Nerven. “Day of the Living Dead” und “Fornication Under Consent of the King”, das an die von Nick Olivieri gesungenen Nummern des zweiten QOTSA-Albums erinnert, sind streckenweise keine leichte Kost. Nichtsdestotrotz überwiegen die Songs, die einfach nur Spaß machen. Dazu gehören, neben den bereits genannten, der lässige Groover “Hell and Back”, das mit einem schnieken Doom-Riff versehene “Notorious” und das progressive “Some Things Are Bound to Fail”.
Was glücklicherweise allen Songs eigen ist, und das möchte ich mal als Markenkern der Band bezeichnen, ist das schelmische, originelle Augenzwinkern, das The Great Machine einfach innewohnt – auf Platte, noch mehr natürlich live auf der Bühne. Weswegen ich es kaum erwarten kann, bis ich die Band beim diesjährigen Blackdoor-Festival endlich wieder sehen darf.
Einstweilen gibt’s von mir 8 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Zarathustra
02 Hell And Back
03 Day Of The Living Dead
04 Funrider
05 Pocketknife
06 Fornication Under Consent Of The King
07 Notorious
08 Mountain She
09 Some Things Are Bound To Fail
10 The Die