Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: The Obsessed
Album: Gilded Sorrow
Genre: Doom Metal
Plattenfirma: Ripple Music
Veröffentlichung: 16.02.2024
Es war schon eine kleine Sensation, als 2017, nach 23 Jahren also, wieder ein Album von The Obsessed rauskam. Bands von Scott “Wino” Weinrich halten normalerweise nicht länger als drei Alben durch – und das dritte Album von The Obsessed war bereits 1994 erschienen. Nun war das 2017 veröffentlichte “Sacred” aber ein doch recht verhunztes Produkt: Der Sound war geclippt ohne Ende, hatte viel zu viel Bass (ja, sowas gibt’s), dazu war es strukturell uneben – während ein 9-minütiges Epos als “Bonus Track” gekennzeichnet war, schafften es ein faules Thin-Lizzy-Cover und ein paar unausgegorene Halbsongs ins reguläre Set.
Auf “Gilded Sorrow” wurden diese Fehler nicht gemacht. Es ist ein konzises, kompaktes No-Bullshit-Album geworden – und es klingt fantastisch!
Man könnte auch sagen, dass “Gilded Sorrow” die Richtigstellung von “Sacred” ist, denn einige Songideen, ja, die kennt man irgendwie schon vom Album davor. Aber da ich mir dieses wegen der genannten Makel eh nicht mehr anhöre, soll mich das nicht weiter stören. Stattdessen freue ich mich lieber, dass die Biker-Band zurück in die Spur gefunden hat. Und vielleicht liegt das ja auch daran, dass “Gilded Sorrow” über Ripple Music veröffentlicht witrd, wo auch Winos großartiges Soloalbum erschienen ist. Keine Ahnung, wie viel Labelchef Todd Severin, der im Hauptberuf Augenchirurg ist, seinen Bands reinredet. Aber die konstante Qualität der Ripple-Veröffentlichungen ist schon bemerkenswert.
8 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Daughter of an Echo
02 It’s Not OK
03 Realize a Dream
04 Gilded Sorrow
05 Stoned Back to the Bomb Age
06 Wellspring – Dark Sunshine
07 Jailine
08 Yen Sleep
09 Lucky Free Nice Machine