Geschrieben von Oliver Heberling
Artist: The Offspring
Album: Let the bad times roll
Genre: Punkrock, Skate Punk
Plattenfirma: Concord Records
Veröffentlichung: 16. April 2021
Wenn Jugendheld:innen nach langer Schaffenspause ein neues Album veröffentlichen ist die Gefühlslage meist ambivalent. So auch bei LET THE BAD TIMES ROLL, das THE OFFSPRING seit Jahren immer mal wieder auf ihren Konzerten fürs nächste Jahr angekündigt hatten. Nun ist es tatsächlich passiert…
Mit dem Titeltrack als erster Single ging es vielversprechend los (wenn auch erst nach ein bis zwei Warm up-Durchläufen). „Let the bad times roll“ fährt die Spaß-Schiene des unerträglichen Superhits „Pretty fly (for a white guy)“ und toppt ihn, wie auch schon „Cruising California (bumpin´ in my trunk)“ vom vorangegangenen Days go by, um Längen. THE OFFSPRING klingen hier weniger wie eine Blödelkapelle sondern leihen sich handfesten Glam aus dem Hause Hardcore Superstar.
Auch das Album beginnt mit „This is not utopia“ und „Behind your walls“ solide, nimmt mit „Army of one“, „Breaking these bones“ und „Coming for you“ sogar soweit Fahrt auf, dass die anfängliche Skepsis fast verfliegt. Doch was haben sich THE OFFSPRING nur bei der zweiten Albumhälfte gedacht? (Okay, „The opioid diaries“ mal ausgenommen). „Gone away“ als Requiem-Pianoversion ist nett, plätschert aber genauso belanglos dahin, wie das darauffolgende Fade-out „Lullaby“. Den Tiefpunkt des Albums setzen „Hassan Chop“, „We never have sex anymore“ und das einminütige, völlig uninspirierte und unhörbare Cover von Edvard Griegs „In the hall of the mountain king“. Manchmal ist weniger mehr: die erste Hälfte als EP hätte für mich als Lebenszeichen neun Jahre nach Days go by noch gezündet. Daher mein Appell fürs mögliche nächste Mal: Let the bad songs roll!
Von mir gibt es 5 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracks:
01 – This is not utopia
02 – Let the bad times roll
03 – Behind your walls
04 – Army of one
05 – Breaking these bones
06 – Coming for you
07 – We never have sex anymore
08 – In the hall of the mountain king
09 – The opioid diaries
10 – Hassan chop
11 – Gone away requiem
12 – Lullaby
Line – Up:
Bryan „Dexter“ Holland – Vocals
Kevin „Noodles“ Wasserman – Guitars
Todd Morse – Bass
Pete Parada – Drums
Weitere Infos:
Homepage
Facebook
Twitter
Instagram
Concord Records