Geschrieben von Dirk Draewe
Band: The Raven Age
Album: Darkness Will Rise
Plattenfirma: BMG
Veröffentlichung: 17.03.2017
The Raven Age ist eine 2009 gegründete Melodic-Metal-Band aus England und Mitbegründer George Harris ist niemand anders, als der Sohn von Iron Maiden Bassist Steve Harris. Sohn eines berühmten Musikers zu sein, kann Segen aber auch Fluch sein, also mal rein mit der Scheibe in den CD-Player.
Bevor der ersten Song loslegt, kurz etwas Bandhistorie: Der Name der Newcomer-Band leitet sich von der Legende um die berühmten Londoner Tower-Raben ab. Der Geschichte besagt, dass diese Raben – einst von Blut und Aas angezogen – bis heute als Wächter über den „Tower of London“ herrschen sollen. Der Legende nach bräche der Tower, wie auch die britische Monarchie zusammen, würden die Raben den Turm jemals verlassen. Doch nun genug Historie, wollen wir mal hören, was die Scheibe so zu bieten hat.
Der Song „Darkness Will Rise“, eher als Intro des Debüt-Albums gedacht, leitet nach etwas über einer Minute geschickt zum ersten vollständigen Song über. „Promised Land“ überzeugt mit feinstem Melodic-Metal, kommt druckvoll und mit wechselnden Tempi und treibendem Takt aus den Lautsprechern… schon bin ich regelrecht angefixt, was mich da als nächstes erwartet. Im gleichen Tempo und deutlich im Vordergrund klingender Gitarren geht es mit dem gleichnamigen Albumtitel weiter. Ich bin eigentlich jetzt an dem Punkt angelangt, wo ich schon jetzt auf die Zukunft des Quintetts gespannt bin.
Aber ich möchte nicht zu früh den Tag vor dem Abend loben, als im Hintergrund das Schlagzeug-Intro den nächsten Song einläutet. Aber wie auch schon in den Songs davor, passt die Stimme von Shouter Michael Borrough perfekt zum gesamten Arrangement. „The Death March“ überzeugt mich sowohl mit seinen fast tragenden Melodien, den Gewitter der Drums und den ständigen wechselnden Tempi. Fast denke ich beim nächsten Song an eine Ballade, als die Gitarren mit unbarmherziger Härte auf meine Ohren eindreschen und mir zeigen wo der Hammer hängt. „Salem’s Fate“ (Musik-Video: https://www.youtube.com/watch?v=hWructuMEkU) wäre aber auch von der Thematik eher nicht als Ballade gedacht. Denn der Song handelt von den schrecklichen Verbrechen, die im Zuge der Hexenprozesse in Salem im Jahre 1692 passierten.
Die folgenden Songs machen auf mich den Eindruck, als ob die Band von Mal zu Mal an Geschwindigkeit und Härte zunimmt und dem Hörer gar keine Pause mehr gönnt. „Winds Of Change“ fängt auch ähnlich einer Ballade an, bevor Schlagzeug und Gitarren mich erneut eines besseren belehren. Erst beim Song „The Dying Embers Of Life“ wird es etwas ruhiger und der Song kann durchaus als tolle Ballade abgehakt werden. Tragende Stimme, Akkustik-Gitarre, Gitarren-Solo… so muss das sein. Doch viel Zeit zum Ausruhe habe ich nicht, denn mit „Angel In Disgrace“ kommt gleich wieder ein Brett, bevor mit „Behind The Mask“ das Album schon leider wieder zu Ende gespielt ist.
Fazit: Mit „Darkness Will Rise“ kommt eine Scheibe auf den Markt, welche jedem Metal-Fan ein Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte. Das Zeug dazu haben die Jungs allemal und ich bin auf die weitere Entwicklung gespannt. Aus diesem Album einen besonderen Anspieltipp zu geben fällt mir schwer, denn jeder Song hat auf seine ganz besondere Art und Weise seinen Charme.
Trackliste:
01. Darkness Will Rise
02. Promised Land
03. Age Of The Raven
04. The Death March
05. Salem’s Fate
06. The Merciful One
07. Eye Among The Blind
08. Winds Of Change
09. Trapped Within The Shadows
10. My Revenge
11. The Dying Embers Of Life
12. Angel In Disgrace
13. Behind The Mask
Mehr Infos:
http://theravenage.org/
https://www.facebook.com/TheRavenAge