Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: The Rods
Album: Brotherhood Of Metal
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 07.06.2019
Ich muss gestehen, David „Rock“ Feinstein – Cousin des legendären Ronnie James Dio – war mir bislang eigentlich nur von seinen Solo-Alben bekannt, aber mit THE RODS habe ich ihn nicht wirklich in Verbindung gebracht. Wobei ich zu meiner Verteidigung vorbringen kann, dass die 1980 gegründete Band nach ihrer Auslösung 1986 für mehr als zwanzig Jahre von der Bildfläche verschwunden war und erst 2011 mit ihrer Comeback Scheibe „Vengeance“ wiederauftauchte und somit unter meinem Radar blieb. Wie dem auch sei, die neue Langrille hört auf den Namen „Brotherhood Of Metal“, welches sich nicht nur klanglich an die Glanztaten der 80er Jahre anlehnt, sondern mit seinem Cover Artwork auch deutlich Bezug auf den Album Klassiker „Wild Dogs“ nimmt.
Wie hat es Schlagezuger Carl Canedy so treffend formuliert: „Wenn dir der erste Song gefällt, dann stehen die Chancen gut, dass dich das gesamte Album anspricht“. Und mit Blick auf den einleitenden Titeltrack hat der Mann völlig recht. Auch wenn „Brotherhood Of Metal“ eher unerwartet mit ruhigen Piano Klängen beginnt, so startet der Song recht schnell durch und entpuppt sich als DIE Hymne des Albums. Inhaltlich geht es um die Gemeinschaft innerhalb der Metal-Gemeinde, umgesetzt in einer flotten, sofort mitsingbaren Classic Metal Nummer, bei dem ein gewisser Joey DeMaio bestimmt grün wird vor Neid ob diesen Einfalls. „Everybody’s Rockin'“ und „The Devil Made Me Do It“ bestechen weniger durch Tempo als durch einen fetten Basslauf und einem treibenden Groove, während die Uptempo Nummer „Smoke On the Horizon“ mit seinem Hammond-Orgel Einsatz deutlich Bezug zu den 70ern nimmt.
Apropos Bezug nehmen, ein wenig verwunderlich ist die Tatsache, dass mit besagtem „Smoke On The Horizon“ sowie „Evil In Me“ gleich zwei Tracks von Feinstein’s 2010 erschienen Solo Album „Bitten By The Beast“ enthalten sind, zumal sich die hiesigen Versionen nur marginal von den Originalen unterscheiden. Muss man nicht verstehen, aber gut sind die Stücke trotzdem. „Louder Than Loud“ hätte durchaus auch zu den legendären Anvil gepasst. Mit „1982“ ist dem Trio eine weitere Über-Hymne gelungen, in dem nicht nur die eigene Bandhistorie resümiert, sondern auch damaligen Mitstreitern wie Motörhead, Def Leppard, Metallica und Rainbow gehuldigt wird. Als Komplett-Ausfall entpuppt sich hingegen „Party All Night“. Zwar verfügt der Song an sich über einen coolen Groove, und über die kleine textliche Anleihe bei Joe Cocker’s „Summer In The City“ kann man nur Schmunzeln, aber die gefühlte Endlos-Wiederholung des Titels im Refrain nervt einfach nur tierisch.
Auch wenn David „Rock“ Feinstein nicht unbedingt der talentierteste Sänger unter der Sonne ist, so hat er mit seinen beiden Kompagnons ein ordentliches bis gutes Classic Metal Album abgeliefert, dass bei Fans in der Schnittmenge von Bands wie Manowar, Anvil und Rainbow seinen Anklang finden dürfte. Ob die Scheibe ebenso wie das mehrfach erwähnte „Wild Dogs“ das Zeug zum Klassiker hat, wird die Zeit zeigen.
Von mir gibt es 7.5 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- Brotherhood Of Metal 7:28
- Everybody’s Rockin‘ 3:57
- Smoke On The Horizon 4:47
- Louder Than Loud 4:15
- Tyrant King 4:38
- Party All Night 2:49
- Tonight We Ride 4:40
- 1982 5:16
- Hell On Earth 4:20
- The Devil Made Me Do It 3:54
- Evil In Me 6:26
Line Up:
David „Rock“ Feinstein: Gesang, Gitarre
Carl Canedy: Drums
Gary Bordonaro: Bass
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