Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: The Silent Rage
Album: Nuances Of Life
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 26.05.2023
Bei THE SILENT RAGE (nicht zu verwechseln mit der 80er Glam Metal Band Silent Rage) handelt es sich um eine griechische Power-Metal-Band, die bereits seit 2006 aktiv ist, aber bislang mit drei Demos, einer Split CD mit Secret Illusion sowie einem Longplayer (The Deadliest Scourge“) nicht unbedingt zu den produktivsten Bands in Sachen Veröffentlichungen zählt, und besagtes Debüt hat mittlerweile auch schon sieben Jahre auf dem Buckel. Höchste Zeit also für neues Futter!
Dass die griechische Szene durchaus veritable Power Metal hervorzubringen vermag, ist seit dem Bestehen von Bands wie Firewind, Rhodium und nicht zuletzt Silent Winter längst keine Überraschung mehr. Und in diese illustre Runde gehören definitiv auch THE SILENT RAGE, denn was der Fünferpack hier abliefert, ist kraftvoller Edelstahl vom Allerfeinsten. Dabei ist der Metal eher US-amerikanisch als europäisch geprägt, denn allen voran die Melodielinien wirken nicht so verspielt wie vielfach bei den Genre-Kollegen vom alten Kontinent.
Beim exzellenten Opener „The Serpent Lord“ kommen mir sofort Iced Earth in den Sinn, nicht zuletzt wirkt auch der Gesang von Frontmann Michalis Rinakakis wie eine Mischung aus Matt Barlow, Tim „Ripper“ Owens und Stu Block. Passenderweise liefert sich letztgenannter bei „Another Fallen Dreamland“ ein packendes Duett mit Rinakakis, das alles überragende „Carve Your Rage“ klingt wie eine nie geschriebene Fortsetzung der „Something Wicked“ Trilogie und auch die zunächst mit Akustik-Gitarre unterlegte, später zur Hymne mutierende Quasi-Ballade „Black Monday“ hätte sich prächtig auf einem Album der Vereisten Erde gemacht.
Als weiterer, nicht zu verachtender Einfluss kommen meiner Meinung nach Jag Panzer in Betracht, und dies liegt nicht nur daran, dass deren Sänger Harry „The Tyrant“ Conklin auf „Scarlet Dawn“ einen Gastbeitrag abliefert. Auch Songs wie das stämmige „Code Of Destruction“ oder das speedige „Exhaling Fear“ tummeln sich im Dunstkreis der legendären Ami-Truppe. „Ghost Of A Wayward God“ umgibt nicht zuletzt dank der Ausgestaltung der Backing Vocals ein gewisser Nevermore Charme und der abrupte Break bei „The Man In The Mirror“ sorgt für eine positive Überraschung. Eine solche dürfte für Fans auch die Neueinspielung des 2011er Demo-Tracks „Harvester Of Souls“ sein, die das Album abrundet.
Was anderes ließe sich über „Nuances Of Life“ sagen, als dass dieses Werk ein absolutes MUSS für jeden Power Metal-Jünger ist. Die Qualität der Songs sowie die Produktion sprechen für sich, und ich könnte mühelos 5-6 Song aufzählen, bei denen ich beim Anhören des Albums mehrfach die Repeat Taste gedrückt habe, um die entsprechenden Nummern wieder und wieder zu hören. Meiner bescheidenen Meinung nach haben THE SILENT RAGE nicht nur die bislang beste Power Metal Scheibe, sondern auch einen heißen Anwärter auf das Album des Jahres abgeliefert. Raise Your Horns!
Von mir gibt es 9,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- The Serpent Lord
- Code Of Destruction
- Carve Your Rage
- Crows Fly Back
- Another Fallen Dreamland (feat. Stu Block)
- Scarlet Dawn (feat. Harry “The Tyrant” Conklin)
- The Man In The Mirror
- Exhaling Fear
- Ghost Of A Wayward God
- Black Monday (feat. Bob Katsionis)
- Nuances Of Life
- Defy The Headhunters (CD Bonus Track)
- Harvester Of Souls (2021 Edition)
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Video zu „The Serpent Lord“