Geschrieben von Oliver Heberling
Artist: The Three Tremors
Album: The three tremors
Genre: Speed Metal
Plattenfirma: Steel Cartel
Veröffentlichung: 18. Januar 2019
THE THREE TREMORS sind einer der diversen Zusammenschlüsse, die gerne inflationär als Supergroup bezeichnet werden. Hinter THE THREE TREMORS verbergen sich die drei Sänger Harry Conklin von Jag Panzer, Sean Peck von Cage (deren Line-Up auch die Instrumente von THE THREE TREMORS übernimmt) und Tim ‚Ripper‘ Owens, ehemals Iced Earth und Judas Priest. Der Zusammenschluss dreier Sänger, dessen Wortwitz im Bandnamen offensichtlich ist, veröffentlicht unter dem selbstbetitelten Album ein Debüt, das wie ein Speed Metal-Gewitter auf den Hörer hereinprasseln soll, dessen größter Störfaktor aber gerade der dreistimmig-chorale Echohall des Gesangs ist.
Bereits der Opener, der auch die erste Single-Auskopplung des Albums ist, „Invaders from the sky“, wirkt durch das Durcheinandergesinge von Owens, Conklin und Peck völlig hektisch und markiert bereits die Marschroute des Langspielers. „Bullets for the damned“ setzt dem dann mit seinem gesanglich komplett überladenen Refrain die Krone auf und zeigt bestens, was ich mit Echohall meine. Der schrille, kreischende mehrstimmige Gesang (der fast wie Autotune-Gequietsche klingt) macht den Hörgenuss des ansonsten mit einem eingängigen Riff und guten Instrumentalparts ausgestatteten Songs wirklich kaum erträglich.
THE THREE TREMORS wirkt daher letzten Endes wie ein völlig unorganisches Projekt, bei dem jeder Sänger den anderen zu übertrumpfen versucht. Statt die eigenen Stärken kombiniert auszuspielen und an einem Strang zu ziehen, scheinen Owens, Peck und Conklin gegeneinander anzusingen, um den jeweiligen anderen auszustechen. Das ist wirklich schade, da sich auf THE THREE TREMORS auch gute Songs befinden. So zum Beispiel der Stampfer „Wrath of Asgard“ oder der balladesk beginnende „King of the monsters“, der sich anschließend mit einem Iced Earth-mäßigen Riff zu einem für US Metal-Fans starken Song aufbaut. Das Highlight des Albums ist „Sonic suicide“, der sich durch weitestgehend tiefen Gesang vom Rest des Langspielers abhebt.
Insgesamt ist das Debüt mit zwölf Songs auch deutlich zu ausufernd geraten. Eine EP hätte definitiv ausgereicht. Um die speedlastigen Instrumentalparts ist es schade, dass der Gesang, der einem, wie mit der Minigun (mit der sich Sean Peck auf dem Artwork von THE THREE TREMORS gegen die Monster, die eine Mischung aus Ratten, Orks und Untoten zu sein scheinen, wehrt) um die Ohren feuert, nahezu jeden Song runterzieht. Sollte das Projekt fortgesetzt werden, wäre es schön, die Gesangsparts besser aufeinander abzustimmen.
Aufgrund der starken Instrumente, die hinter dem nervigen Gesang fast völlig untergehen, gibt es von mir noch 5 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracks:
01 – Invaders from the sky
02 – Bullets for the damned
03 – When the last scream fades
04 – Wrath of Asgard
05 – The cause
06 – King of the monsters
07 – Pit shows no mercy
08 – Sonic suicide
09 – Lust of the blade
10 – Fly or die
11 – Speed to burn
12 – The three tremors
Line – Up:
Vocals – Tim ‚Ripper‘ Owens
Vocals – Harry Conklin
Vocals – Sean Peck
Guitars – David Garcia
Guitars – Casey Trask
Bass – Alex Pickard
Drums – Sean Elg
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Steel Cartel