The Vintage Caravan – Gateways

© The Vintage Caravan

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: The Vintage Caravan
Album: Gatesways
Genre: Vintage Rock / Blues / Prog Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 31.08.2018

 

THE VINTAGE CARAVAN (TVC) sind eine nicht mehr ganz so unbekannte, junge Band aus dem Großraum Reykjavik. Das Trio wurde 2006 gegründet – im Alter von nur 12 Jahren. Ernst für TVC wurde es allerdings erst 2009. Einer ihrer ersten Gigs in Island durften sie nur in Begleitung ihrer Eltern antreten. Ihr Debüt veröffentlichten sie 2011 noch selbst, ebenso die zweite Platte 2012.

Der Erfolg und der frische Sound bescherte dem Trio recht viel Erfolg und weckte das Interesse von Nuclear Blast, die das zweite Album „Voyage“ 2014 neu auflegten und wiederveröffentlichten. Und schon im Mai 2015 folgte dann der dritte Longplayer. Die Bekanntheit stieg, der Siegeszug hielt an und mittlerweile hat man die größten Bühnen der Welt bespielt. (Roskilde, Graspop Metal Meeting, Wacken Open Air und Hellfest, um nur einige zu nennen)

Nun legen die Mitzwanziger nach und präsentieren mit GATEWAYS ihr viertes Album. Und es scheint so, als wenn sie sich mühelos steigern konnten. Ihr Classic Rock, der Bands wie ‚Led Zeppelin‘, ‚Pink Floyd‘ oder auch ‚Deep Purple‘ vereint, klingt unverbraucht, zeitlos und frisch. Dazu eine zeitgemäße Produktion, die trotzdem den Vintage Charakter behält. Eine Glanzleistung möchte man sagen.

Schon der Opener SET YOUR SIGHTS macht ganz klar welche Richtung es sein darf. Ein energievoller Rocker mit treibenden Rhythmen, prägnanten Riffs und einem hymnischen Refrain. Da geht es von Beginn an vorwärts. Doch ganz so bleibt es dann nicht auf der Platte. Zu abwechslungsreich sind die Einflüsse und dementsprechend auch die Songs. THE WAY lebt eher von einfachen Rhythmen, rockigem Stoner und Anflügen von Punk und Rock ’n Roll.

Bei REFLECTION darf es dann auch mal in die Progressive Rock Richtung mit leichten Psychedelic Noten gehen (‚Pink Floyd‘ lässt grüßen), und nimmt gegen Ende noch mal richtig Fahrt auf. ON THE RUN kommt bluesig, proggig daher, wird von den Melodien getragen und ist stark melancholisch verankert. Und ALL THIS TIME lässt den Stoner Hammer raus hängen, ohne dabei den Blues von ‚Led Zeppelin‘ zu vernachlässigen. Dazu bleibt das tragende Riff schnell hängen.

Etwas flotter wird es dann mit HIDDEN STREAMS. Eingängig, sehr melodisch und eigentlich das am modernsten klingende Stück mit Mitgröhlrefrain. Ähnlich wie RESET. Ebenfalls ein Live Stück, das wieder klassischer daher kommt, aber durch seine wilde Art begeistert. Trotz der Anzeichen von Prog und Blues. Toller Song!

Mit NEBULA wird es wieder ruhiger, das ganze erinnert an neuere ‚Opeth‘, ein durch und durch progressives Rock Monument mit einem Heavy Zwischenspiel. Ebenfalls ein Highlight. Doch die besten Songs kommen am Schluss! FAREWELL beginnt ebenso ruhig, mit Orgel Intro und baut langsam Spannung auf, um zu einem Heavy Rock Song zu mutieren, der es ordentlich krachen lässt.

Und dann ist da noch TUNE OUT. Was ein Brett! Das Beste kommt am Schluss. Ruhiger, bluesiger Beginn, dann wird die melancholisch, melodische Schiene gefahren als gäbe es kein Morgen! Das Ding rockt gegen Ende, ist epsich, hymnisch, majestätisch, geil! Ein genialer Schlusspunkt, der alle Stärken der Band vereint!

Man muss dem jungen Trio größten Respekt zollen. In dem Alter den größten der Rockgeschichte zu huldigen und dennoch einen eigenen Stil daraus zu entwickeln, läßt auf noch größeres hoffen. Freunde von ‚Kadavar‘, ‚Graveyard‘ oder ‚Ruby The Hatchet‘ dürfen blind zugreifen. Geiles Teil!

 

Tracks:

1 – Set Your Sights 4:39
2 – The Way 3:35
3 – Reflections 4:14
4 – On The Run 6:00
5 – All This Time 4:17
6 – Hidden Streams 3:52
7 – Reset 4:11
8 – Nebula 5:04
9 – Farewell 5:23
10 – Tune Out 6:39

 

Line-Up:

Óskar Logi – Gitarre, Gesang
Alex Örn – Bass
Stefán Ari – Schlagzeug

 

Weitere Infos:

Homepage
Facebook
Nuclear Blast

https://youtu.be/b2YMvlhlCTUhttps://youtu.be/MSVRoXEXDpo

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