This Means War – Heartstrings

© This Means War

Geschrieben von Katja Maeting
Band: This Means War
Album: Heartstrings
Genre: Punkrock
Plattenfirma: Demons Run Amok Entertainment
Veröffentlichung: 11. Januar 2019

Punk ist einfach nicht totzukriegen – zum Glück. Und zum Glück gibt es auch immer genug Nachwuchs, der sich von den alten Helden des Genres für die Musik begeistern lässt und seine eigenen Band gründet. So auch die Jungs von This Means War, auch wenn sich hier erfahrene Musiker anstatt Nachwuchs-Bubis zusammengetan haben. Alle Mitglieder der 2017 gegründeten Formation waren oder sind noch in anderen Bands aktiv. Ihre Interpretation des Punk stellten sie noch im Gründungsjahr auf ihrer ersten EP „Sailing Anarchy“ vor und legen im Januar 2019 ihr Debütalbum „Heartstrings“ nach. 

Auf diesem gibt es elf mal Punkrock pur, nicht mehr und nicht weniger, dem man seine Einflüsse wie The Old Firm Casuals durchaus anhört, ohne das hier kopiert wird. Rauer Punk fusioniert mit schlichten, eingängigen Melodien zu durchaus ohrwurmtauglichen Mitsing-Hymnen, gesanglich stimmig umgesetzt von Frontmann Bert, der die perfekte Stimme für Punk-Songs hat. 

„Why We Fight“ legt als Opener direkt mal das Stimmungslevel fest. Treibender Punkrock mit einfachen, griffigen Riffs, eingängiger Melodie, ausreichend Gang-Vocals an den richtigen Stellen, die zum Mitmachen einladen und netten Solo-Passagen für Gitarre und Rhythmus-Fraktion. Der Text sitzt auch recht schnell, so dass mitsingen eigentlich Pflicht ist. Live ist die Nummer wahrscheinlich auch ein ziemlicher Gute-Laune-Drops. Das Old Firm Casuals Cover „Off With Their Heads“ ist nicht nur Tribut an das große Vorbild, sondern auch an das Album, was Namenspate für This Means War war. Als solches ist es eher Hommage als Neuinterpretation und es bleibt dem Hörer überlassen, über die Notwendigkeit zu entscheiden. Ich finde es zwar ordentlich gemacht, gebraucht hätte ich es aber nicht unbedingt. 

„What Are Friends For“ ist ein punkiges Melodien-Meer und Feier-Hymne auf die Freundschaft. Da man diese gar nicht oft genug besingen kann, bestehen 80 Prozent des Songs aus Refrain-Wiederholung, bis auch der bierseeligste Party-Gast die zwei Zeilen auf die Kette kriegt. Vielleicht nicht gerade komplexe Philosophie, die hier behandelt wird, aber eingebauter Bock-Faktor von 1000+. Als Abschluss ist „Forever“ perfekt gesetzt und verbreitet mit seiner Anlehnung an typische Fan-Gesänge ein fettes Stadion-Feeling und Feierlaune. Die schlichte Melodiestruktur findet sich in vielen Genres, die auf Feiern und gute Laune ausgelegt sind, und verfehlt auch an dieser Stelle ihre Wirkung nicht. Hier sind die Strophen eigentlich nur notwendiges Zierelement und der Song lebt allein für seinen Chorus, der passend und stimmungsfördernd im Gang-Modus gesungen wird. 

Was mich definitiv stört am Album sind die verhältnismäßig häufigen Sampler-Einspielungen, ein Stil-Element, welches sich für mich absolut totgenudelt hat und oft einfach nervt. Ansonsten erfindet „Heartstrings“ nichts neu, was ja auch nicht der Grundgedanke des Punkrock ist, sondern bringt Altbekanntes auf gefällige Art neu hervor. Hier kann man reichlich mitsingen, sich ein paar Ohrwürmer fangen und kräftig abfeiern. Wenn die Jungs jetzt aus dem begrenzten musikalischen Bau-Kasten ihres Genres noch ein kleines bisschen mehr Individualität rausquetschen und an der ein oder anderen Text-Plattitüde feilen, dann hält sie so schnell nichts mehr auf. Definitives Reinhören für alle Punkrock-Fans empfohlen. 

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:
01. Why We Fight
02. Pressure
03. Hang Em´ High
04. The Unseen
05. Off With Their Heads (Old Firm Casuals Cover)
06. Greed Is Out
07. What Are Friends For
08. I Found The One
09. The Hand That Feeds
10. Devil In Disguise
11. Forever

Line-up:
Bert – vocals
Dries – drums
Carlo – bass
Robbie – guitar
Dave – guitar

Weitere Infos:
This Means War bei Facebook
Website von This Means War

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