Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Thomas Carlsen’s Transmission
Album: A Brave Horizon
Genre: Hard Rock/Heavy Metal
Plattenfirma: RFL Entertainment
Veröffentlichung: 14.07.2023
THOMAS CARLSEN’S TRANSMISSION ist das Projekt des norwegischen Multiinstrumentalisten und Songwriters Thomas Carlsen, der vor zwei Jahren Mit seiner EP „Redemption“ erstmals auf sich aufmerksam machte und nun den ersten vollständigen Longplayer „A Brave Horizon“ an den Start bringt. Der Sound dieses Projekts hat seine Wurzeln im Rock und Metal der 80er Jahre und ist von Bands wie Iron Maiden, Judas Priest und Dokken inspiriert. Für die Umsetzung seiner musikalischen Visionen hat sich Carlsen gleich fünf verschiedene Sänger in Boot geholt, von denen der Isländer Atli Guðlaugsson (Power Paladin) – zumindest für mich – der bekannteste ist.
Die erwähnten Einflüsse – insbesondere die der britischen Metal Legenden – hört man „A Brave Horizon“ dann auch klar und deutlich an. Songs wie das energiegeladene Eröffnungsduo, bestehend aus „The Fire Within“ und „Flight Of The Wolves“ atmen den Geist der NWOBHM, ohne jedoch als billige Kopie durchzugehen. Auch in Sachen „Songs mit Überlänge“ eifert der Norweger den Londoner Heroen vortrefflich nach, „Crownless“ beispielsweise lässt es die ersten gut vier Minuten episch-getragen angehen, ehe man nach einem kräftigen Ruck im Maiden-Galopp vorprescht und die Gangart damit schlagartig verschärft, ehe man die Nummer letztlich doch gemächlich ausklingen lässt. Und der zehneinhalb-minütige Schlussakkord „The Distant Chimes“ ist mit seinen zahlreichen Wendungen und Tempiwechseln wesentlich packender als der eine oder andere missglückte Versuch auf „Senjutsu“.
Dazwischen wendet sich der gute Thomas Carlsen auch gerne mal dem Hard Rock der 80er Jahre zu, Songs wie „Keys To Reality“ und insbesondere der mit langgezogenem Schrei eingeleitete Highspeed Rocker „Climbing The Heights“ könnten problemlos der Hochphase des Genres entstammen. Besonders interessant ist auch das genau in der Album-Mitte platzierte Instrumental „Force Majeure“, das stimmungsmäßig zwischen locker-flockig (Beginn) und unheilvoll (2.Songhälfte) zu pendeln scheint. Nicht nur hier zeigt Carlsen sein formidables Können an der Gitarre, auch auf den übrigen Stücken lässt der Mann immer wieder seine Fähigkeiten aufblitzen, ohne sich jedoch in Endlos-Frickeleien zu verzetteln.
Und wenn man bedenkt, dass der Mann alle Instrumente selbst eingespielt hat, kann man nur umso mehr den Hut vor seiner Leistung ziehen, da können manche Möchtegern-Bands nicht mithalten. Auch zur Wahl seiner Sänger kann man Carlsen nur beglückwünschen, die beteiligten Stimmbandquäler (Atli Guðlaugsson (Power Paladin), Arnaud Ménard, Alain Concepcion (Blackhearth), Marius Danielsen (Legend Of Valley Doom) sowie Sebastian Palma (Blizzard Hunter)) liefern allesamt einen exzellenten Job ab und verleihen den Songs das nötige Profil.
Alles in allem ein mehr als achtbares Debüt, das Thomas Carlsen mit seinem „Transmission“ Projekt da hingelegt hat. Anhänger der genannten Referenzen sollten der Scheibe unbedingt eine Chance geben. Bleiben letztlich nur zwei Dinge zu hoffen: erstens, dass THOMAS CARLSEN’S TRANSMISSION sich vielleicht ein paar fähige Musiker schnappt und die Chose mal auf die Bühne bringt, und zweitens, dass „A Brave Horizon“ in nicht allzu ferner Zukunft einen Nachfolger bekommen wird.
Von mir gibt es 8,0 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- A Brave Horizon (1:44)
- The Fire Within (4:13)
- Flight Of The Wolves (4:38)
- Keys To Reality (4:36)
- Transcending Time (5:29)
- Force Majeure (4:35)
- Crownless (7:04)
- Vermilion Skies (4:43)
- Climbing The Heights (3:53)
- The Distant Chimes (10:32)
Mehr Infos: