Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Thomsen
Album: III
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Artist Station Gmbh
Veröffentlichung: 20.08.2021
Eigentlich kennt man René Thomsen als Inhaber von Backline Rental Service, einer Firma, die Plattenfirmen, TV-Studios, Produktionsfirmen sowie Tournee & Festival Veranstalter ihr Equipment und Know-how zur Verfügung stellt. Doch da der Mann zudem ein Faible fürs Gitarre spielen hat, war der Weg zu einer eigenen Band nicht weit, und so veröffentlichte THOMSEN im Jahr 2009 mit Unterstützung diverser illustrer Gäste (u.a. Herman Frank, Nibbs Carter, Bobby Jarzombek) seine erste Scheibe „Let’s Get Ruthless“. Ursprünglich war das Ganze nur als temporäres Projekt geplant, doch einige Jahre später juckte es ihn abermals in den Fingern und er komponierte zusammen mit seinem Co-Gitarristen Mike Pesin weitere Stücke, welche 2014 auf dem Album „Unbroken“ veröffentlicht wurden, erneut waren mit u.a. Vinnie Appice und Udo Dirkschneider bekannte Namen mit an Bord.
Nach weiteren sechs Jahren bringt Namensgeber THOMSEN nun Langrille Nummer drei an den Start. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wird auf dem schlicht „III“ betitelten Album auf Gastmusiker verzichtet. Stattdessen hat das neu formierte Line Up die zehn enthaltenen Songs gemeinschaftlich entwickelt. Herausgekommen ist ein Konglomerat aus gediegenem Teutonenstahl und vereinzelten Verweisen in Richtung US Metal, dessen Wurzeln unverkennbar in die Achtziger Jahre zurückreichen, ohne jedoch antiquiert zu klingen.
Mit dem Eröffnungsdoppel „Rise“ und „Fight“ startet „III“ dann auch erwartungs- und standesgemäß; kraftvolle Riffs, schneidende Vocals und eingängige Hooks sorgen für gepflegtes Matteschütteln und gereckte Fäuste. Schielen die ersten beiden Nummern noch dezent in Richtung Accept, könnten beim nachfolgenden, ähnlich gestrickten „Nightfall“ partiell auch Running Wild Pate gestanden haben. „Liar“ nimmt erstmals ein wenig den Fuß vom Gaspedal, ohne jedoch an Wucht zu verlieren. Der Chorus geht sofort ins Ohr und klingt wie eine Melange aus Accept/U.D.O. und Priest. Das wuchtige „Salvation“ spannt den zuvor erwähnten Bogen über den großen Teich, während „Set Me Free“ mit Akustik-Gitarren zu Beginn überrascht, bevor der Track sich unvermutet zu einem gefälligen Hard Rocker wandelt. Beim abschließenden „Turn On The Light“ übernimmt der Chef dann höchst selbst das Mikro, der kraftstrotzende Nackenbrecher besticht abermals durch einen tollen Refrain und hätte sich auch gut auf einer Priest Scheibe gemacht.
Ewig Nörgler könnten anmerken, „III“ sei einfach nur ein weiteres traditionelles Metal Album, das keine nennenswerten Überraschungen oder Innovationen enthält, und in gewisser Weise hätten sie damit auch recht. Andererseits haben THOMSEN eine nicht zu verachtende Scheibe abgeliefert, bei der man den Spielspaß der Musiker in jeder Sekunde heraushört und die definitiv Laune macht. Freunde der klassischen Stahlschmiede werden jedenfalls bestens bedient.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Rise
- Fight
- Nightfall
- I Can See The Light
- Liar
- Salvation
- Forget It
- Set Me Free
- Passion And Warfare
- Turn On The Light
Line Up:
Jürgen Wulfes: Gesang
Rene Thomsen: Gitarre, Gesang
Mike Pesin: Gitarre
Niklas Turmann: Bass
Michael Kolar: Drums
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