Thor – Alliance

(C) Thor

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Thor
Album: Alliance
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Deadline Music
Veröffentlichung: 16.07.2021

Die aus Kanada stammende Formation THOR wurde 1977 vom ehemaligen Bodybuilder Jon Mikl Thor gegründet und kann laut Encyclopaedia Metallum eine stattliche Zahl von zweiundzwanzig Studioalben (die Promo spricht sogar vom neununddreißigsten Album!) sowie diversen Compilationen, EP’s und Singles aufweisen. Das neueste Werk mit dem schlichten Titel „Alliance“ kommt mit satten siebzehn Tracks sowie einer illustren Schar an Gästen daher, die man zwar nicht unbedingt als das Who-is-Who des Rock/Metal anpreisen würde, aber dennoch einige interessante Namen enthält. Die Bandbreite THOR’s reicht von leichten Rock-Klängen bis hin zu feinstem 80er Jahre Metal, wobei der zuweilen etwas eigenwillige Gesang des Maestros den Songs jederzeit den Stempel aufdrückt. Eigenwillig deshalb, weil die Performance des Frontmanns hier und da ein wenig überkandidelt wirkt. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten.

Nach dem soliden, nur halb so dämlich wie sein Titel klingendem Opener „We Need Musclerock“ folgen mit „Niflhel“, „The Ultimate Alliance“ sowie „Ode To Odin“ drei waschechte Metal Kracher, von denen ich insbesondere den Beitrag von Björn Strid (Soilwork, The Night Flight Orchestra) hervorheben möchte. „We Will Fight Forever“ ist entgegen seines Namens kein vor Kraft strotzender Banger, sondern – mit Ausnahme des Gitarren Solos – eher ein flockiger Gute-Laune Rocker mit hymnischen Chorus. „Because We Are Strong“ geht sogar noch einen Schritt weiter und bewegt sich Nahe am AOR, wobei die Dudelsack Einlage gegen Ende des Stücks schon wieder verdammt cool ist. „Rock Around The Clock“ wandelt auf den gleichen Pfaden, nur halt mit etwas mehr Pep, „Queen Of The Spiders“ versucht es ihm gleichzutun, driftet aber leider Richtung Beliebigkeit ab.

„Power Hungry“ ist dann wieder etwas schwungvoller ausgefallen, hat aber außer merkwürdigen Lyrics („Stepping out with my blazer, start to swing my lazer, uh oh lift my phaser, gonna call up Darth Vader…“) nicht viel Bemerkenswertes zu bieten. „Bounty Hounter“ ist nicht mehr als ein gefälliger Mid-Tempo Rocker, „Battlements“ basiert auf einem lässigen Grund-Riff, der (Sprech-)Gesang, wenn man ihn den so nennen will, wirkt hingegen eher nervig als begeisternd. Gleiches gilt zwar auch für „Thor vs. The Juggernaut (War Of The Gods)“, aber Death Dealer Fronter Sean Peck wertet den eher düsteren Metal Track nachhaltig auf.

Auch der Rest vom Schützenfest sorgt nur bedingt für Begeisterung: „Generation Now“ entpuppt sich als Uptempo Rocker mit reichlich Pop Einschlag, „After The Laughter“ kommt wie sein dreckiger Bruder daher – wenn auch ohne nennenswerte Hooks, „Good Stuff“ dümpelt in ganz seichten Gewässern vor sich hin und „Congregate“ macht zwar auf dicke Hose, hat ansonsten aber nur wenig zu bieten. Lediglich die Instrumental Version von „We Will Fight Forever“ weiß dank guter Gitarrenarbeit zu gefallen.

So bleibt letztendlich ein Album, das eher durch Masse als durch Klasse besticht. Zwar findet man auf „Alliance“ besonders in der ersten Hälfte der Tracklist einige wirklich starke Songs, aber nicht nur die meiner Meinung nach zu üppig geratene stilistische Bandbreite, sondern auch einige Füller schmälern den Hörgenuss deutlich. Hätte man sich auf die zehn/elf stärksten Nummern beschränkt, wäre die Bewertung deutlich positiver ausgefallen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass langjährige Anhänger der Band dennoch zufrieden sein werden.

 

Von mir gibt es 5,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:

  1. We Need Musclerock feat. John Gallagher (Raven)
  2. Niflhel (Realm Of The Dead) feat. Björn Strid (Soilwork)
  3. The Ultimate Alliance feat. Chris Holmes (ex-W.A.S.P.), Ross „The Boss“ Friedman (ex-Manowar), Nina Osegueda (A Sound Of Thunder) & Fang Von Wrathenstein (Lords Of The Trident)
  4. Ode To Odin feat. Dan Cleary (Striker)
  5. We Will Fight Forever feat. Neil Turbin (Anthrax)
  6. Because We Are Strong
  7. Rock Around The World feat. Danko Jones
  8. Queen Of The Spiders feat. Frank Soda (The Imps)
  9. Power Hungry
  10. Bounty Hunter feat. Frank Meyer (The Streetwalkin’ Cheetahs) & Dennis Post (Warrior Soul)
  11. Battlements feat. Trevor William Church (Haunt)
  12. Thor vs. The Juggernaut (War Of The Gods) feat. Sean Peck (Death Dealer)
  13. Generation Now feat. Joey Killingsworth (Joecephus & The George Jonestown Massacre)
  14. After The Laughter feat. Martin Gummesson (Thundermaker)
  15. Good Stuff feat. Al Harlow (Prism)
  16. Congregate feat. Joey Roads & Sheldon Byer (Roadrash)
  17. We Will Fight Forever (Reprise)

Line Up:

Jon Mikl Thor: Gesang
John Leibel: Gitarre
Matt Hamilton: Gitarre
Ted Jedlicki: Bass
Tom Croxton: drums

Mehr Infos:

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Video zu „Because We Are Strong“

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