Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Thundermother
Album: Black And Gold
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 19.08.2022
Wenn es eine Band gibt, die – zumindest gefühlt – auch während der elenden Pandemie sehr präsent war, dann sind es die schwedischen Hard Rockerinnen von THUNDERMOTHER. Allen voran ist mir ihr Streaming Konzert im riesigen, aber leider menschenleeren Berliner Olympiastadion im vergangenen Jahr nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Aber auch sonst waren die vier Damen nicht untätig und haben „nebenbei“ ihr fünftes Album „Black And Gold“ eingespielt.
Oberflächlich betrachtet machen die Schwedinnen schlicht und einfach dort weiter, wo sie auf ihrem großartigen Vorgänger „Heat Wave“ aufgehört haben, denn für den Opener „The Light In The Sky“ haben THUNDERMOTHER direkt mal mit einen hymnischen Einstieg a la (alte) Bon Jovi oder Def Leppard gewählt. Unterlegt mit ein paar fetten Power Chords besticht der Midtempo Rocker neben einer tollen Hookline auch durch kraftvolle Chorgesänge, die die Messlatte für das was noch folgen wird gewaltig hoch ansetzen. Der Titeltrack bekommt ein wenig mehr Schwung verliehen und klingt wie eine weibliche Version von Airbourne, dank Talk Box noch eine weitere Prise der einstigen Hair Metal Größe aus New Jersey hinzugefügt und fertig ist der Sound für den nächsten Road Trip.
„Raise Your Hands“ verfällt in einen leicht-lässigen Groove, unterscheidet sich ansonsten hinsichtlich seiner Trademarks nicht wesentlich von den ersten beiden Stücken, was in diesem Fall positiv zu vermerken ist. „Hot Mess“ nimmt dann erstmal ein wenig den Dampf vom Kessel in Form einer vergleichsweise seichten Blues-Ballade, während „Wasted“ wieder zum klassischen Rock’n Roll zurückkehrt, für den die Band seit Jahren bekannt ist. Mit „Watch Out“ packt das Quartett dann (endlich) eine Vollspeed Granate im Stil von „Into The Mud“ auf den Tisch, die nicht nur wegen des lässigen Gitarren Solos keine Wünsche offen lässt.
„I Don’t Know You“ verströmt wieder klassische AC/DC / Airbourne Vibes, ein geradliniger Song mit fluffigem, eingängigem Refrain, der trotz seines Titels gute Laune verströmt. „All Looks No Hooks“ ist ein gefälliger Midtempo Rocker, nicht mehr und nicht weniger. Wenn es auf „Black And Gold“ ansatzweise so etwas wie schwächere Tracks gibt, dann ist es neben dem bereits erwähnten „Hot Mess“ genau diese Nummer, die gegenüber dem übrigen Songmaterial leicht abfällt.
Das flotte „Loud And Free“ lässt diesen Eindruck schnell wieder verfliegen und erinnert von der Attitüde her an Songs wie „We Fight For Rock’n Roll“, „Try With Love“ wandelt auf den Spuren von „Watch Out“ und der flotte Rock’n Roller „Stratosphere“ atmet den Geist früherer Aerosmith Großtaten. Als krönender Abschluss folgt mit „Borrowed Time“ eine weitere Ballade, die im Gegensatz zu „Hot Mess“ aber weitaus kraftvoller und packender geraten ist und sich bestens als finaler Track auf einer Live-Show eignen dürfte.
Ohne Zweifel haben THUNDERMOTHER abermals ein erstklassiges Album abgeliefert, das all das bietet, was man von einer tighten Hard Rock Scheibe erwarten darf. Ob „Black And Gold“ seinen Vorgänger möglicherweise noch übertrumpft, wird der geneigte Fan für sich entscheiden müssen, für mich stehen jedenfalls beide Alben auf einer Stufe auf dem Podium des Genres.
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- The Light In The Sky
- Black And Gold
- Raise Your Hands
- Hot Mess
- Wasted
- Watch Out
- I Don’t Know You
- All Looks No Hooks
- Loud And Free
- Try With Love
- Stratosphere
- Borrowed Time
Line Up:
Filippa Nässil: Gitarre
Guernica Mancini: Gesang
Emlee Johansson: Drums
Mona Lindgren: Bass
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