Thundermother – Heat Wave

(C) Thundermother

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Thundermother
Album: Heat Wave
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 31.07.2020

Die schwedischen Hard Rocker THUNDERMOTHER melden sich mit Album Nummer vier zurück, und wenn man der Promotion glauben darf, dann spielen Thundermother nicht nur Rock’n’Roll, Thundermother sind Rock’n’Roll! So ganz lässt sich diese reißerische These nicht von der Hand weisen, gleichen die offensichtlichen Einflüsse der Band doch einer kleinen Zeitreise durch die Jahrzehnte des harten Rocks. In ihren dreizehn Songs auf „Heat Wave“ zitieren die vier Mädels Größen wie Airbourne, ZZ Top, Joan Jett, AC/DC und diverse andere Hartwurst Kapellen, ohne jedoch als reines Plagiat abgestempelt zu werden.

Der energiegeladene Opener „Loud And Alive“ beispielsweise klingt, als ob man ihn vom Ideen-Stapel von Airbourne entwendet hätte, auch wenn er vielleicht nicht ganz die räudige Attitüde der Australien Rocker aufweist. Beim groovigen „Dog From Hell“ hat man dem Ganzen noch eine gehörige (Riff-)Prise Lynyrd Skynyrd sowie einen Ohrwurm Chorus hinzugefügt, während das schmissige „Back In ’76“ einen irgendwie an Joan Jett’s „I Love Rock’n Roll“ erinnert. „Into The Mud“ animiert zum wilden Headbangen und klingt wie Motörhead – nur halt ohne Lemmy. Der Titeltrack lässt abermals Reminiszenzen zur Airbourne aufkommen, auch wenn der Chorus eher leichte Pop-Schlagseite hat.

Apropos Pop, auf „Sleep“ werden erstmals ruhigere Töne angeschlagen, die mit Streichern untermalte Ballade hätte man sich in der Form durchaus auch von Pink vorstellen können. Beim nachfolgenden „Driving In Style“, welches vorab als erste Single veröffentlicht wurde, wird dann wieder ordentlich Gas gegeben, der Song erweist sich nicht zuletzt dank seiner Mitklatsch-Bridge sowie der tollen Hookline als absoluter Ohrwurm. „Free Ourselves“ könnte als Verbeugung vor AC/DC durchgehen, auch wenn der Track vielleicht nicht ganz mit dem bisherigen Songmaterial mithalten kann. Mit „Mexico“ hat man eine Nummer im Boogie-Style am Start, die eine gewisse Nähe zu ZZ Top nicht leugnen kann.

Zu Beginn von „Purple Style“ werden kurzzeitig Synthie Klänge angeschlagen, die eher irritierend wirken als dem Song förderlich zu sein. Danach entwickelt sich das Ganze zu einem gebremsten Mid-Tempo Groover, der mit einer gehörigen Portion 70er Jahre Rock – einschließlich Einsatz einer Hammond Orgel – punktet. Der bluesige Rocker „Ghost“ schielt eindeutig wieder Richtung Down Under, hingegen „Somebody Love Me“ eher mit leichten Punk Zutaten aufwartet.

Auch wenn „Heat Wave“ bis dahin schon mit zahlreichen Highlights gespickt ist, folgt die Krönung im abschließenden „Bad Habits“. Die flotte Rocker Hymne brennt sich unweigerlich in die Hirnwendungen ein und dürfte Live abgehen wie Schmidts vielzitierte Katze. Und bin ich der einzige, der im Mittelteil eine Riff-Verbeugung vor den Young Brüdern wahrnimmt? („For Those About To Rock“, irgendjemand?).

War der selbstbetitelte Vorgänger schon nicht von schlechten Eltern, haben THUNDERMOTHER mit „Heat Wave“ definitiv noch einen Schritt nach vorne gemacht. Nicht ganz unbeteiligt an dieser Entwicklung ist der dänische Hard Rock Hitlieferant Soren Andersen, ein erfahrener Producer und kompetenter Gitarrist, der bereits für Glenn Hughes, Mike Tramp, Dave Mustaine, Tommy Aldrige, etc. arbeitete und der die Mädels beim Songwriting tatkräftig unterstützt hat. Natürlich werden – wie erwähnt – zahlreiche erfolgreiche Formationen zitiert, aber das tut dem Hörvergnügen keinen Abbruch, dafür klingen die Songs einfach zu frisch und energetisch. Wer eine klassische Hard Rock Scheibe im Stil der genannten Bands zu schätzen weiß, dem sei „Heat Wave“ wärmstens empfohlen.

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten!

 

Trackliste:

  1. Loud And Alive
  2. Dog From Hell
  3. Back In ‘76
  4. Into The Mud
  5. Heat Wave
  6. Sleep
  7. Driving In Style
  8. Free Ourselves
  9. Mexico
  10. Purple Sky
  11. Ghost
  12. Somebody Love Me
  13. Bad Habits

Line Up:

Guernica Mancini: Gesang
Filippa Nässil: Gitarre
Majsan Lindberg: Bass
Emlee Johansson: Drums

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Video zu „Driving In Style“

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