Thyrfing – Vanagandr

© Thyrfing

Geschrieben von Yannic Aust
Band: Thyrfing
Album: Vanagandr
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Despotz Records
Veröffentlichung: 27. August 2021

Nach ganzen 8 Jahren Funkstille erscheint endlich „De Ödeslösa’s“ Nachfolger „Vanagandr“ und mit ihm wohl Thyrfing’s bisher emotionalster Longplayer.

Vor ca. 5 Jahren deckte ich mich im Dortmunder Plattenladen Idiots Records, Grüße gehen raus an Sir Hannes Schmidt und seinen leckeren schwarzen Kaffee, mit Thyrfing’s sämtlicher Diskographie ein. Seitdem sind die schwedischen Black Metaller aus meinem musikalischen Fundus nicht mehr wegzudenken.

Der Einsatz von folkloristischen Elementen und melodischen Riffs haben sich in mein Gedächtnis verankert und wurden schnell ein Aushängeschild für Thyrfing. Umso wichtiger war es mir, dass dieser Geist auf „Vanagandr“ ebenfalls eingefangen wird. Besonders nach einer längeren Schaffenspause sind die Gemüter der Fans angespannter. Fragen kommen auf wie: „Werden sie ihre Qualität halten können?“ oder „Haben sie ihren Stil verändert?“

Man muss wohl an keiner Universität promoviert haben, um zu erkennen, dass eine Zeit von 8 Jahren Menschen und deren Ansichten verändern können. Jedoch muss eine Veränderung nicht zwangsläufig immer negativ behaftet sein. „Vanagandr“ wirkt eher gesagt wie eine Entwicklung, geradliniger und reifer als seine Vorgänger.

Thyrfing erzeugen dank folkloristischer Elemente durchweg eine epische Atmosphäre mit variierenden Stimmungen. So schwanken die Eindrücke zwischen emotionaler Verspieltheit und düsterer Raserei. Eine durchaus gelungene Komposition, die den Schweden gut zu Gesicht steht!

So beginnt zum Beispiel „Håg Och minne“ mit meditativen Rabenklängen, begleitet von einem rituellen Sprechgesang. Die Nummer steigert sich zu einer dramatischen Melodie, die zum Mähne schütteln einlädt und Gänsehaut verleiht. „Järnhand“ ist wiederum vor lauter Angriffslust nicht zu übertreffen und begegnet uns in zorniger Thyrfing-Manier.

Das letzte Stück „Jordafärd“, zu deutsch Beerdigung, kann das Album nicht treffender beenden. Laut Band selbst als Sehnsucht nach dem Ende beschrieben, strahlt die Nummer reinen Herzschmerz aus. Untermalt wird das Ambiente mit Chello-Stimmen von Fox Skinner (Grand Magnus) in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Künstler Lon Snow. Darüber hinaus ist während des Höhepunktes die schwedische Sopranistin Natalie Hernborg zu hören. Hier wurden nochmal alle Register gezogen!

Ich habe mich tierisch darüber gefreut Neues aus dem Hause Thyrfing zu hören. Insgesamt klingt „Vanagandr“ ausgewogener und vielschichtiger und erlaubt sich kleine verspielte Experimente. Die denkwürdige Überhymne bleibt für mich persönlich zwar aus, versetzt mir aber nur einen kleinen Dämpfer!

Ich vergebe 8,5 von 10 Hellfire-Punkten!

Tracklist:

01 Döp Dem I Eld
02 Undergångens Länkar
03 Rötter
04 Fredlös
05 Järnhand
06 Håg Och Minne
07 Träldomsord
08 Jordafärd

Line Up:

Jens Rydén – Gesang
Patrik Lindgren – Gitarren
Fredrik Hernborg – Gitarren
Joakim Kristensson – Bass & Keyboards
Dennis Ekdahl – Schlagzeug

 

Mehr Infos:

https://www.facebook.com/thyrfingofficial

 

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.