Tides From Nebula – From Voodoo To Zen

© Tides From Nebula

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Tides From Nebula
Album: From Voodoo To Zen
Genre: Instrumental Progressive Metal
Plattenfirma: LongBranch Records
Veröffentlichung: 20. September 2019

„Catching the sound of the universe“ – eigentlich die perfekte Kurzbeschreibung ihres Stils, die Tides From Nebula da selber auf ihrer Facebook Seite geben. Wobei man das mit dem Universum dabei eher als sphärisch denn als Science-Fiction-lastig verstehen sollte. Seit über zehn Jahren erschafft die Band aus Polen instrumentale Klangbilder, die sich durch ihre Liebe zu Harmonien auszeichnen. Auf ihrem neuen Album „From Voodoo To Zen“ haben sie diese Fähigkeit zu neuen Höhen getrieben, vielleicht auch inspiriert durch die neue und ungewohnte Arbeit als Trio, denn 2018 ist Adam Waleszyński aus der Band ausgeschieden. 

Allen Songs wohnt eine hohe Melodiedichte und ein fließender Charakter inne. Tides From Nebula erschaffen einen stetigen Erzählfluss ohne Verwerfungen oder Dissonanzen und geben jedem Song durch spezielle Facetten seinen ganz eigenen Charakter. Der Auftakt „Ghost Horses“ fungiert gleichzeitig als Intro, welches den Spannungsbogen langsam aufbaut und sich durch ein prägnantes Riff-Motiv auszeichnet, welches sich immer wieder wandelnd vor den kompakten Klangteppich schiebt. „Dopamine“ legt hingegen den Schwerpunkt auf Synthie-Linien, welche sich durchgehend über den grundlegenden Rock-Sound legen, ohne ihn zu unterdrücken. 

Der Titeltrack kombiniert Klangwucht mit filigranen Synthie-Linien und webt dabei ein dichtes, mal weich, mal stabil gezeichnetes musikalisches Netz in einem sich langsam aufbauenden Song, der sich in über sieben Minuten Spielzeit in vielfältige Facetten inklusive Symphonic Momenten und Bläsereinsatz aufblättert. Beim letzten Track „Eve White, Eve Black, Jane“ verabschieden sich Tides From Nebula mit einer Mischung aus sphärisch-orchestralem Grundgerüst und darauf aufsetzenden wechselnden aber stets energischen Instrumentallinien aus ihrem ersten Album als Trio. 

„From Voodoo To Zen“ erinnert mich in seiner harmoniebetonten, homogenen Vielfalt an den preisgekrönten „Interstellar“-Soundtrack. Beiden wohnt diese grundlegende Harmonie inne, die den roten Faden bildet, um den sich die einzelnen Tracks anordnen. Tides From Nebula schaffen es, ihre Lieder auch ohne Gesang sprechen zu lassen und den Hörer zu faszinieren. Man kann versuchen, das Album als Hintergrundmusik laufen zu lassen, aber irgendwann schafft die Musik es immer wieder, die Gedanken auf sich zu ziehen. Eine Fähigkeit, die vielen Bands mit Gesang abgeht. Wer Prog ohne große Verwerfungen mag, sollte in das neue Album des polnischen Trios unbedingt reinhören. 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. Ghost Horses
02. The New Delta
03. Dopamine
04. Radionoize
05. From Voodoo To Zen
06. Nothing To Fear And Nothing To Doubt
07. Eve White, Eve Black, Jane

Weitere Infos:
Tides From Nebula bei Facebook
Tides From Nebula bei Instagram
Website von Tides From Nebula

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.