Geschrieben von Mathias Keiber
Band: Tommy and the Teleboys
Album: Gods, Used, in Great Condition
Genre: Noise Rock / Psychedelic Rock
Plattenfirma: Noisolution
Veröffentlichung: 23.08.2024
Tommy and the Teleboys? Nie gehört, den Namen. Aber vergessen werde ich ihn so schnell garantiert nicht. Und das liegt nur in zweiter Linie an der fürs Merken doch recht hilfreichen Alliteration aus Tommy und Teleboys. In erster Linie liegt es daran, dass das Quartett sehr einprägsame Songs schreibt, die sich obendrein erfreulich voneinander unterscheiden und sehr viele Wendungen nehmen — das Doom-Metal Outro von „Jesus Crowd“ sei hier genannt, auf das in „Together Forever“ ein Intro folgt, das auch Fad Gadget oder Gary Numan gut zu Gesicht gestanden hätte.
Sehr gut gefällt mir auch die Struktur des Albums: Es beginnt mit schnellen, gut gelaunten Nummern, gewinnt hinten raus dann an Schwere und Tiefgang. Besonders das düstere „Senile“ und das harte, kantige „Sarevokk“, für mich der Höhepunkt des Albums, stechen dabei hervor. Nun weiß die Band aber nicht nur, „Gods, Used, in Great Condition„, so heißt ihr Debütalbum, dramaturgisch perfekt zum Klimax zu bringen. Ebenso gelingt es, das Ding mit „Beach 23“ vom Höhepunkt runter zu führen und mit „Night at the Junkyard“ ausplätschern zu lassen. So muss das sein, denn so wird eine Songkollektion zum Album.
Ihren Stil nennen Tommy and the Teleboys „Psychedelic Death Boogie“ — sicher nicht unpassend, wenn man mit der Musik bereits vertraut ist. Für alle anderen würde ich von einer Mischung aus Noise Rock und Psychedelic Rock sprechen. Einziges stilistisches Vergleichsbeispiel, das mir einfällt, sind die Schweden Les Big Byrd. Letztendlich machen Tommy and the Teleboys aber eigenständige Musik — und das sehr gut. Von mir gibt’s 8,5 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Gib Mir 04:34
02 Jesus Crowd 04:39
03 Together Forever 05:58
04 Loverboy 02:44
05 Jeffrey 3000 05:02
06Seninle 06:04
07 Sarevokk 05:07
08 Beach 23 05:25
09 Night at the Junkyard 04:31