Torrefy – Life is bad

© Torrefy

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Torrefy
Album: Life is bad
Genre: Schwarzer Death Thrash
Plattenfirma: -/-
Veröffentlichung: 01.07.2020

 

LIFE IS BAD – wie passend der Albumtitel doch gerade ist. Zumindest für Berufspessimisten oder anderweitig geplagte Seelen in diesen Zeiten. Für die kanadische Band TORREFY ist das dritte Album aber auch ein Schritt weiter in die musikalische Richtung, nach der sie streben – „Black Speed Death Thrash„! Und das sagt auch schon alles über das neue Werk aus.

Das Quintett aus British Columbia liefert auf LIFE IS BAD gnadenlosen Death Thrash ab. Von Anfang an gibt’s hier auf die Mütze. Nur ab und an wird das Tempo mal gezielt gedrosselt. Thrashiger Death Metal mit Ausflügen in Black und Speed Metal. Allein Sänger John Ferguson keift nahezu permanent ins Mikro, voller Wut und Hass, dass so mancher Black Metal Sänger neidisch werden dürfte. Was auf Dauer aber auch leider etwas anstrengend für den Hörer wird.

Überhaupt fällt es schwer, über die Länge von über einer Stunde da am Ball zu bleiben. Schon nach der Hälfte der Platte wird es anstrengend, um nicht zu sagen „nervig“. Was auch an den Songs an sich liegt. Die stellenweise doch sehr progressiv angelegt und technisch zu anspruchsvoll sind. Zwar blitzen hier und da geniale Momente auf, zum genüsslich Nebenbeihören ist LIFE IS BAD aber sicher nicht konzipiert.

Da ist es schon kaum verwunderlich, dass Sarcophony, einer der ältesten Songs der Band überhaupt, zu Beginn der Platte auch schon der beste Song der Platte ist. Oder sagen wir, der mit dem besten Hörvergnügen. Ich will dem Rest der Scheibe nicht die technische Klasse absprechen. Oder ein Mangel an Songwriterqualitäten. Nur manchmal ist es hier einfach zu viel des Guten, und wenn dann fast alle Songs zwischen sechs und neun Minuten liegen, dann gibt es halt auch Längen in den Songs.

Andererseits, wer sich mal gepflegt den Frust wegschädeln will, dürfte mit der Platte und ein paar Bier an der richtigen Adresse sein. Was wiederum dem Gesamtwerk und dem Anspruch der Band eigentlich nicht wirklich gerecht wird. So befindet man sich irgendwie in einer Zwickmühle. Für den durchschnittlichen, toleranten Metalhead ist LIFE IS BAD definitiv too much. Fans von anspruchsvollem (Thrash / Death) Metal dürften eher ins Beuteschema der Kanadier passen.

Ich für meinen Teil hab aus angeführten Gründen so meine Probleme mit der Platte. Was aber nur bedingt auf die Kappe von TORREFY geht. Die Jungs verstehen ihr Handwerk, ausnahmslos. Nur ist auch hier einmal mehr der Leitspruch – Weniger ist mehr…

von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracks:

01 – Sarcophony
02 – Eye of the swarm
03 – Outrun by wolves
04 – GYFD
05 – Arborequiem
06 – The thin line
07 – Cells
08 – Torrn apart by machinery
09 – Plague of empires

 

Line-Up:

Adam Henry – Lead Guitar
Ben Gerencser – Rhythm Guitar
Simon Smith – Bass
Daniel Laughy – Drums
John Ferguson – Vocals

 

Weitere Infos:

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Bandcamp

 

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