© Tortuga
Geschrieben von: Marius Göddert
Band: Tortuga
Album: Iterations
Genre: Doom Metal / Heavy Psych
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 27.10.2023
Düster, gespenstisch, wie Musik aus einer Story von H.P. Lovecraft – so empfand ich Tortugas zweites Album „Deities“ und es hat sich bei mir seitdem einen festen Platz im Kalenderjahr ergattert. Es ist die perfekte Musik, wenn die Tage kürzer und dunkler werden. Jetzt haben die polnischen Doom-Psycher aus Posen mit „Iterations“ endlich nachgelegt.
Achteinhalb Minuten misst der Opener der Platte „Init“ und zeigt, dass die Reise proggiger wird als noch zu „Deities-Zeiten. Insgesamt lassen sich „Tortuga“ viel Zeit, Stimmung und Atmosphäre aufzubauen. Da wirkt der zweite Song „Lilith“ mit seinen sechs Minuten Spielzeit fast schon kurz, wenn man in den nachfolgenden Zehnminüter „Laspes“ eintaucht.
Insgesamt ist „Iterations“ weniger von Gesang und mehr von instrumentalen Abläufen geprägt. Das finde ich ein Bisschen schade, war es doch gerade die koboldartige Stimme auf „For Elizard“ des Vorgängeralbums, die es mir so sehr angetan hatte, dass ich das Album auf Bandcamp kaufte.
Das führt dazu, dass „Iterations“ ein wenig ziellos vor sich hinwabert und weniger auf den Punkt kommt wie noch „Deities“ das tat. Das geht zugunsten einer in sich geschlossenen Atmosphäre aber schadet der Eingängigkeit und somit für mich dem Nutzen zur Dauerbeschallung. Auf der zweiten Albumhälfte kommen Liebhaber gepflegter Stampfrhythmen dann doch noch auf ihre Kosten.
Wenn „Deities“ ein Gewitter mit Donner und Blitzen war, ist „Iterations“ eher ein nebliger Herbstabend und passt somit hervorragend zu dieser Jahreszeit, lässt aber auch etwas an der Dynamik der Vorgängeralbums vermissen.
Dafür gibt es von mir 6 von 10 Hellfire-Punkten!
Tracklist
- Init
- Lilith
- Laspes
- Interlude
- MALACA
- Quaus
- Epitaph
