Geschrieben von Oliver Heberling
Artist: Traveler
Album: Traveler
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Gates of Hell Records
Veröffentlichung: 22. Februar 2019
TRAVELER entdeckte ich durch die junge kanadische Metal Bands umfassende Compilation TRAPPED UNDER ICE VOL. 1, zu der sie ihren Song „Betrayer“ beisteuerten. Freudig nahm ich wahr, dass die 2017 gegründete Band um Gatekeeper-Sänger Jean-Pierre Abboud und ex-Striker Basser Dave Arnold nun auch schon ihr Debütalbum raushaut. Es umfasst insgesamt acht Songs und schließt dabei das komplette 2018er Demo ein.
Eröffnet wird TRAVELER mit „Starbreaker“ von eben diesem Demo. Nach kurzem Intro nimmt der Song sofort Fahrt auf. Getragen von seinem melodischen Gitarrenspiel lassen die Kanadier klassischen Metal auferleben, verleihen ihm mit Abbouds kauzigem Gesang und ihrem hallenden Sound aber eine eigene Note statt sich in Zitaten zu verlaufen. Die Songs haben alle eine ähnliche Struktur: Druck- und tempolastige Drums und Bass, abwechslungsreiche, größtenteils rasendschnelle Gitarren, abgerundet durch einen gerade im Refrain mit Chören unterstützten Gesang lassen die 38 Minuten wie aus einem Guss im Flug vergehen. Fans von Skull Fist, Striker, Steelwing oder Ambush sollten definitiv ein Ohr riskieren.
Nach Blade Killer letztes Jahr, hat 2019 mit TRAVELER gleich zu Beginn hochkarätige Classic Metal-Debütanten am Start, die sich auch nicht scheuen mit „Konamized“ beispielsweise mal einen rein instrumentellen Song abzuliefern, der belebt durch sein ergreifendes Gitarrenspiel hervorsticht. Das Album steht für kurzweiligen Partyspaß für alle rückwärtsgewandten Metalfans, die dem aktuellen Trend ihrer liebsten musikalischen Richtung mit Skepsis begegnen. Highlights hervorzuheben ist schwer, da das Album fast auf ganzer Linie überzeugt. Besonders interessant ist für mich „Up to you“, das exemplarisch für den Rest des Albums als Hit herausragt. Auch „Fallen heroes“, bei dem TRAVELER zur Hälfte des Lieds den Mitgröhlfaktor abstellen, um sich mit zweiminütiger Bridge lediglich aufs Gitarrenspiel auszurichten, sticht hervor. Das abschließende „Speed Queen“ macht seinem Namen nochmal alle Ehre: Die Gitarren überschlagen sich vor Tempo, das Schlagzeug meistert die Schwierigkeit mitzuhalten, dazu ein schriller und keifender Refrain. TRAVELER drehen schon auf Platte den Abgehfaktor gehörigst auf und deuten damit stark in Richtung Bühne, auf die sie und ihre Musik noch viel eher gehören.
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracks:
01 – Starbreaker
02 – Street Machine
03 – Behind the iron
04 – Konamized
05 – Up to you
06 – Fallen heroes
07 – Mindless Maze
08 – Speed Queen
Line-Up:
Jean-Pierre Abboud – Vocals
Matt Ries – Guitars
Toryin „Junior“ Schadlich – Guitars
Dave Arnold – Bass
Chad Vallier – Drums
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