Geschrieben von Marco Gräff
Band: Tribulation
Album: Alive & Dead At Södra Teatern
Genre: Death n‘ Roll / Death Metal
Plattenfirma: Century Media Records
Veröffentlichung: 15.11.2019
Die Frage nach dem Sinn hinter Live-Scheiben taugt immer wieder für handfeste Diskussionen. Es gibt Bands, die bringen es auf der Bühne einfach nicht, andere spielen den Stiefel einfach eins zu eins unmotiviert runter, klingen dann aber auch nur wie auf der Scheibe. Andere wiederum feiern sich und die Songs, variieren und expandieren die Stücke, bieten den Zuschauer auch optisch mehrere Highlights.
Bei TRIBULATION ist es irgendwie eine Mischung aus allem. Ich selbst war in diesem Sommer in Mannheim Zeuge eines ihrer vielen Konzerte seit der Veröffentlichung von „Down below“ (2018). Optisch bieten die vier Schweden nur bedingt was, dominieren grünes Licht und viel Nebel die Shows. Und auch bei zu gefühlt 99% der gespielten Gigs gab es nur um die elf Songs in einer knappen Stunde zu hören. Dabei könnten sie aus vier ganzen Alben schöpfen.
Nun denn. Glücklich konnten sich am 08. Dezember 2018 diejenigen schätzen, die im altehrwürdigen „Södra Teatern“ in Stockolm einen Sitzplatz hatten. TRIBULATION luden ein um die aktuelle Platte „Down below“ zum ersten und bis heute einzigen Mal in ihren ganzen Pracht zu spielen. Ein komplett bestuhltes Konzert wohlgemerkt. In einem zweiten, folgenden Act an diesem Abend gab es ein kleines Best of früherer Werke.
Allein diese Tatsache rechtfertigt schon die Veröffentlichung der Doppel-Live-CD. Klanglich bleibt zwar nicht viel von der Live-Stimmung hängen, viele Ansagen gibt es zwischendurch auch nicht. Das dürfte aber schon von den „normalen“ Konzerten her bekannt sein. Da dürfte der visuelle Mitschnitt schon deutlich interessanter sein, der uns aber leider nicht vorliegt. Die beiden u.a. Videos geben einen kleinen Eindruck.
Über die Qualität der Songs müssen wir an dieser Stelle nicht wirklich hinweisen. Leider fiel der Auftritt der Band in Wacken in diesem Jahr dem drohenden Unwetter zum Opfer, so bleibt mir nur der Gig in Mannheim als Referenz, was die Live-Qualität der Songs angeht. Und die war in Mannheim sehr gut, in Stockholm vor knapp einem Jahr mit Sicherheit auch. Nur kommt es auf Platte nicht sehr spektakulär herüber. Keine Frage, der Sound ist stimmig und rund, aber auch ein wenig zu steril für eine Live Scheibe.
So bleibt es dann wirklich die außergewöhnliche Setlist, die ALIVE & DEAD AT SÖDRA TEATERN zu einem (zumindest für Fans) Pflichtkauf macht. Allen anderen lege ich dann doch eher den starken Backkatalog von TRIBULATION ans Herz. (vorerst)
von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
Tracklisting Akt I
1 – The Lament
2 – Nightbound
3 – Lady Death
4 – Subterranea
5 – Purgatorio
6 – Cries From the Underworld
7 – Lacrimosa
8 – The World
9 – Here Be Dragons
Tracklisting Akt II
1 – Trollens Brudmarsch
2 – Melancholia
3 – The Motherhood of God
4 – Rånda
5 – Ultra Silvam
6 – Guitar Solo
7 – Strange Gateways Beckon
8 – Strains of Horror
Line-Up:
Johannes Andersson – vocals, bass
Adam Zaars – guitars
Jonathan Hultén – guitars
Oscar Leander – drums
Weitere Infos: