Trucker Diablo – Tail End Of A Hurricane

(C) Trucker Diablo

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Trucker Diablo
Album: Tail End Of A Hurricane
Genre: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 07.05.2021

Die Geschichte von TRUCKER DIABLO aus dem nordirischen Mid Ulster begann Anfang 2008, als vier Freunde sich zu einer Gruppe zusammenschlossen, um Musik zu spielen, die sie liebten und die sie als Individuen definierte. Dies wurde bald zu einer unaufhaltsamen Maschine durch die lokale Unterstützung von Fans und das Internet, zumindest liest es sich so im weltweiten Netz. Schnell wurden sie aufgrund der erfolgreichen Vergangenheit der Bandmitglieder (u.a. Joyrider, TILTED) als eine Art nordirische Supergruppe gefeiert. Von 2011 bis 2017 veröffentlichte das Quartett im Abstand von jeweils zwei Jahren insgesamt vier Alben und tourten u.a. mit Ricky Warwick und Adam Bomb. Ursprünglich war Album Nummer fünf bereits für Anfang 2020 angedacht gewesen, aber aus bekannten Gründen kam es nicht dazu, daher kommt „Tail End Of A Hurricane“ mit gut einjähriger Verspätung in den Handel.

Charakteristisch für den Sound der Nordiren sind eingängige Melodien unterlegt mit knackigen Riffs, größtenteils mit einer leichten Pop-Affinität versehen, die zumindest aber die Grenzen des Erträglichen für Freunde gepflegter Gitarren Mucke nicht überschreiten. So sind die Corona Hymne „I Am Still Alive“ oder das AOR lastige „The Edge Of Tonight“ durchaus Kandidaten für die Mainstream Radiostationen dieser Welt, ohne das Mutti beim Hören vor Schreck der Kochlöffel aus der Hand fällt. Auch das flotte „Set The Night On Fire“ oder das an Nickelback erinnernde „This Burning Heart“ fallen ebenfalls in diese Kategorie. Um nicht falsch verstanden zu werden: die genannten Songs sind keineswegs schlecht, ganz im Gegenteil, aber am allerbesten sind TRUCKER DIABLO immer dann, wenn sie vom Schema P (wie Pop) abweichen.

So überzeugt der krachende Opener „BTKOR“ (Big Truck Keeps On Rolling) mit seiner Dicke-Hose-Attitüde und seinem unwiderstehlichen Groove, während Sänger Tom Harte über Trucks und Bier (was auch sonst?) sinniert. Bei „Rock Kids Of The 80’s“ feiern TRUCKER DIABLO die musikalischen Errungenschaften der damaligen Zeit, von Rick Springfield über Billy Idol und Neil Young bis hin zu Mötley Crüe wird hier diversen Songs/Stars der 80er gehuldigt. Der Song ist eine tolle Gute-Laune Nummer, bei der man garantiert nicht still sitzen bleiben kann.

Der Titeltrack wird von einem treibenden Riff angetrieben, verharrt aber zunächst einmal in einem gezügelten Groove, ehe nach etwas der Hälfte des Songs die Post so richtig abgeht und sich die Saitenhexer mal ein wenig austoben dürfen, ehe die Nummer abermals eine Wendung nimmt und wieder in seine vorherige Stimmung zurückfällt. Auf „Insects“ packen TRUCKER DIABLO im wahrsten Sinne des Wortes den Punk aus, lediglich im Refrain, der ein wenig an Blink 182 erinnert, geht es etwas harmonischer zu. „The Trade“ startet balladesk, legt aber im Laufe der Zeit an Dynamik zu und liefert in bester Black Stone Cherry Manier ab. Das epische „Bury The Ocean“ beschließt dann das Album mit einem klasse Lick und einer leicht melancholischen Atmosphäre und erinnert mich an eine Mischung aus Metallica in ihrer Load/ReLoad Phase (Strophe, Instrumental Part) und Nickelback (Refrain).

Auch wenn TRUCKER DIABLO nicht unbedingt einen musikalischen Wirbelsturm entfachen, sorgt die Band mit „Tail End Of A Hurricane“ für ein frisches Genre-Lüftchen, das geradezu prädestiniert ist als akustische Untermalung für kommende Ausflüge im Cabrio. Und das ist ja auch in Pandemie Zeiten weiterhin möglich.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. BTKOR
  2. I Am Still Alive
  3. Rock Kids Of The 80’s
  4. Don’t Hold On To Hate
  5. Set The Night On Fire
  6. Tail End Of A Hurricane
  7. Insects
  8. The Edge Of Tonight
  9. The Trade
  10. This Burning Heart
  11. Woodstock To Vietnam
  12. Slow Dance
  13. Bury The Ocean

Line Up:

Tom Harte: Gesang, Gitarre
Simon Haddock: Gitarre
Jim McGurk: Bass
Terry Crawford: Drums

 

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