Tungsten – We Will Rise

© Tungsten

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Tungsten
Album: We Will Rise
Genre: Melodic Metal / Power Metal
Plattenfirma: Arising Empire
Veröffentlichung: 20. September 2019

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum Tungsten ausgerechnet bei Arising Empire gelandet sind, stilistisch würde die 2016 gegründete Band wohl eher ins Mutterhaus Nuclear Blast passen. Das Familien-Unternehmen mit adoptiertem Sänger wurde von Anders Johansson (Ex-Hammerfall) gegründet, nachdem ihm seine Söhne Kalle und Niklas mit selbstgeschriebenen Songs gezeigt hatten, dass Musikalität wohl erblich ist. Als Stimme des Ganzen heuerten sie dann Mike Andersson (Cloudscape) an, die Shouts (ja, so etwas gibt es hier) steuert Kalle Johansson bei. 

Stilistisch bewegt sich das Debütalbum „We Will Rise“ irgendwo zwischen Melodic Metal und Power Metal mit diversen Ausflügen in elektronische und weitere Gefilde und entsprechend unterschiedlich sind die Ausschläge meiner Begeisterungskurve beim Durchhören der Scheibe. Der Titeltrack schwenkt schon mal recht kraftvoll die Power Metal Fahne und brettert gut voran, unterlegt mit reichlich Keyboard Melodien. „Misled“ hat da deutlich weniger Catchiness, fließt im Mid Tempo unaufgeregt und leicht vorhersehbar voran und hinterlässt dabei keinen bleibenden Eindruck.

Spätestens bei „The Fairies Dance“ weiß man dann auch, dass der Promo Zettel nicht lügt, wenn es heißt, die Juniors Johansson seien Rammstein-Fans – einer von mehreren Tracks mit Kruspe/Landers-Gedächtnis-Riffs und für mich der beste von diesen. Druckvoll, catchy und mit einer mitreissenden Dynamik schafft die Nummer die Balance zwischen Industrial Riffs und großen Melodien. „Coming Home“ erweist sich dagegen als leicht schnarchige Melodic Metal Nummer, die trotzdem ganz nett klingt. 

„As I’m Falling“ ist trotz dauernden Huha’s eine energiegeladene Nummer, die in den Strophen Spannung aufbaut und sich dann in getragenen, melodiebetonten Refrains entlädt. Ein paar Huha’s weniger wären aber auch okay gewesen. Bei „Wish Upon A Star“ gibt’s das Ganze übrigens mit reichlich Heja’s, was der angenehmen Keyboard-Ballade aber keinen Abbruch tut. Richtig überraschen können Tungsten mit „Sweet Vendetta“, in der sie besagte Rammstein Riffs mit Synthies kombinieren und der Nummer im Refrain einen mitreissenden Big Band Touch geben. Irgendwie schaffen sie es sogar, ziemlich stimmig einen Breakdown in das Ganze zu integrieren. So macht die Kombi aus alt und neu richtig Spaß. 

Mit „Animals“ übertreiben sie es dann allerdings etwas mit dem Crossover-Gedanken, dass Intro hätte auch locker auf alte Thunderdome Compilations gepasst und auch im weiteren Verlauf dürfte das Teil für Metal-Fans eher grenzwertig sein, auch wenn der Hochtempo-Grundgedanke echt Bock macht. Als absoluter Totalausfall erweist sich für mich hingegen „Impolite“, eine rockige Pöbelnummer, bei der ich ständig denke, dass der Text absolut nicht zur Stimme von Sänger Mike passt. So unterschiedlich wie die musikalische Ausgestaltung sind übrigens auch die Texte von Tungsten, da reichts vom klassischen Fantasy-Epos bis hin zu Alltagsproblemen in der Realität. 

Wer in seinem Plattenschrank einen ähnlichen Gemischtwaren-Laden hat wie ich, dem dürfte diese Scheibe wohl zusagen, dem klassischen Power Metal oder Melodic Metal Fan dürften sich hingegen bei manchen Twists die Zehennägel zumindest nach oben biegen. Ist aber auf jeden Fall mal ein bisschen was anderes, auch wenn die Schweden trotzdem natürlich nichts wirklich Neues erfinden. Wie sie zu Arising Empire passen, hab ich allerdings immer noch nicht kapiert. 

Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. We Will Rise
02. Misled
03. The Fairies Dance
04. Coming Home
05. It Ain’t Over
06. As I’m Falling
07. Sweet Vendetta
08. Animals
09. Remember
10. To The Bottom
11. Impolite
12. Wish Upon A Star

Line-up:
Mike Andersson – Vocals
Kalle Johansson – Bass, keys
Anders Johansson – Drums
Niklas Johansson – Guitar

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