Turilli/Lione Rhapsody – Zero Gravity

© Turilli – Lione Rhapsody

Geschrieben von Hans Dadaniak
Band: Turilli/Lione Rhapsody
Album: Zero Gravity
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 05.07.2019

PIZZA ist PIZZA und PASTA ist PASTA – BASTA! Nein so einfach ist es leider nicht. Jeder kennt die Qual der Wahl, wenn er einen neuen Italiener besucht. Wie dick ist der Boden bei der Pizza, ist die Pasta al dente, was wird an Variationen angeboten.

Hier haben wir es verhältnismäßig einfach. Es gibt nur zwei Rhapsody, die sich jedoch immer wieder neu erfinden und das beliebte „Bäumchen wechsel dich“ spielen. Diesmal neu, Turilli/Lione. Es ist schon erstaunlich, dass sich immer dieselben Verdächtigen zusammen finden. Nicht zu vergessen dabei, Holzwart, ebenso ein mittlerweile Urgestein bei Rapsody. Doch was macht diese Formation so besonders oder anders als „Rhapsody of Fire“. Es sind feine Nuancen in den Songs, die Turilli/Lione von der „on Fire“ Formation anders klingen lassen.

Während der Opener „Phoenix Rising“ noch teilweise an die alten Rhapsody erinnern, ändert sich dies schnell bei „D.N.A. (Demon and Angel)“. Ich weiß nicht, wie oft ich mir diesen Song angehört habe, um dazu ein Urteil abzugeben. Der Song ist voll auf Power ausgelegt. Sergio lässt hier mal so richtig die „Sau“ raus und die Chöre sind nicht so dominant wie sonst.

Mit dem Titelsong greifen die Jungs mal wieder in die Vollen. Auch hier sind die Anleihen an die ursprünglichen Rhapsody nicht zu verleugnen, ein Song bei dem Fabio so richtig mit seiner Stimme spielen kann. Mit „Fast Radio Burst“ bekommen wir dann einen Song, der uns die Stimme von Fabio auch mal leicht verzerrt hören lässt. Nicht schlecht, aber ist das nötig? Ich weiß es nicht. Ein Song der nicht so bei mir ankommt.

Ganz anders bei „Decoding The Multiverse“. Ein Song der mich direkt mitnimmt. Nach einem sanften Einstieg geht der Song so richtig in den progressiven Teil über. Der Wechsel zu den etwas ruhigeren Passagen ist gelungen und Fabio´s Stimme klingt so richtig befreit, dazu noch die Soli´s, welche einen ein wenig abschwelgen lassen. Einer meiner Highlights auf diesem Album.

„Origins“ ist dann doch so ein Song, der gemessen an der Laufzeit eher ein Lückenbüßer ist. Atmosphärisch zwar sehr dicht, aber hätte auch als Intro für des Album oder Vorspann für einen anderen Song gereicht. „Multidimensional“ beginnt mir dann ein wenig zu chaotisch. Jedoch ändert sich der Song nach kurzer Zeit, bleibt aber trotzdem hörbedürftig. Nicht mein Song.  Doch jetzt, eine leichte Klaviereinleitung und die zittrige Stimme von Fabio. Eine Ballade… und was für eine! Hier zeigt Fabio einmal mehr, warum er zu einem der besten Sänger in diesem Genre zählt.

Danach folgt direkt der absolute Überflieger für mich. „I Am“ ist ein Song, der seine Power nicht nur instrumental rüberbringt, sondern auch gesangsmäßig. Aber hat da nicht einer oder mehrere, zu oft „Bohamian Rhapsody“ gehört? Die Anleihen daran sind nicht zu überhören. Gut gemacht, ein kleiner Tribute an einen Sänger, der wie kein anderer sein Publikum fesseln konnte.

Zum Abschluss erhalten wir dann mit „Arcanum (Da Vinci’s Enigma)“ einen Song, der mit gregorianischen Klängen beginnt um uns dann wieder mit choralem Zwiegesang mit Fabio in eine andere Welt entführt.

Fazit, dies ist kein Album das man nach einmaligem hören ausgelotet hat. Es gibt etliche Nuancen, die man erst nach mehrmaligem Hören wahrnimmt. Ob es die Fans überzeugen kann wird sich zeigen. Ich persönlich warte aber immer noch auf eine andere Version von Rhapsody, nämlich „Rhapsody Rebirth“ wo die Jungs zusammen spielen, die ich vor fast 20 Jahren persönlich kennenlernen durfte.

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracklist:
01. Phoenix Rising
02. D.N.A. (Demon and Angel)
03. Zero Gravity
04. Fast Radio Burst
05. Decoding The Multiverse
06. Origins
07. Multidimensional
08. Amata Immortale
09. I Am
10. Arcanum (Da Vinci’s Enigma)

LineUp:
Fabio Lione – Vocals
Luca Turilli – Guitars, Keyboards, Piano
Dominique Leurquin – Guitars
Patrice Guers – Bass
Alex Holzwarth – Drums

Weitere Infos:
Web: https://tlrhapsody.com
Facebook: https://www.facebook.com/tlrhapsody
YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=UWGG7FSLUsQ

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