Geschrieben von: Sabrina Nixdorf
Band: Tygers Of Pan Tang
Album: Bloodline
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Mighty Music / Target Records
Veröffentlichung: 05.05.2023
Ich gebe zu, dass ich „Tygers Of Pan Tang“ quasi so gar nicht auf dem Schirm hatte. So Ü-BER-HAUPT nicht. Der Wunsch, in das neue Album „mal reinzuhören“ entstand genauso, wie ich damals im Plattenladen stand, willkürlich Plattencover angeguckt und entschieden hab: „Das sieht gut aus, das will ich hören.“ Meistens hat’s geklappt.
So auch diesmal. Ich habe das Album starten lassen und war irgendwie sofort gefangen. Und das, obwohl ich gar kein Freund der 70erJahre-Musik bin und man durchaus das Gründungsjahr der Band, 1978, raus hört. Zugegeben, meine Augen haben geglänzt.
Das letzte verbliebene Urmitglied Robb Weir verstand es, Leute um sich zu versammeln, welche seine Ideen mittragen und den Sound der Band sehr gut transportieren können.
Ich habe mich dann mal ein bisschen weiter „schlau gemacht“: Neben Gründer Robb Weir an der Gitarre, stehen Jacopo Meille und Schlagzeuger Craig Ellis mittlerweile rund zwanzig Jahre an seiner Seite. Relativ neu dabei ist Gitarrist Francesco Marras und ganz frisch eingestiegen ist Bassist Huw Holding. Allesamt anscheinend Meister ihres Fachs und eine wahnsinnig gute Kombination.
Bloodlines startet mit dem melodiösen und kräftigen Edge Of The World. Zwar irritierte mich anfangs der zu Beginn elektronisch verfremdete Gesang (aber gerade da kam bei mir auch das „Hilfe, das ist Seventies!“-Gefühl zu Anfang), aber die Band ist ab der kleinen Flamenco-Einlage (ich mag Stilbrüche! Wirklich!!) in Mittelteil und dem folgenden Gitarrensolo ganz bei sich und dem, was sie mit diesem Album wohl übermitteln wollen.
Es folgt mit In My Blood eine Komposition für die Seele des Fans, die einfach nur „Hardrock!“ schreit (und das im positiven Sinne). Doch die Tygers Of Pan Tang bleiben nicht ausschließlich im soliden Rockbereich. Mit Fire On The Horizon und dem gewaltigen Light Of Hope gibt es verdammt starke und energiereiche Stücke. Wie zum Mitsingen für ein Livekonzert gemacht scheint Back For Good. Auch klingt hier so ein kleiner Schuss Mötley Crüe durch, was den Song im Repertoire der Band ungewöhnlich macht – aber da ich ja auch so ein kleiner Mötley Crüe-Junkie bin konnten sie dadurch auch nur gewinnen.
Die B-Seite des Albums startet äußerst emotional Taste Of Love ist eine sehr schöne, gefühlvolle Ballade und für mich definitiv die Nummer 1 des gesamten Albums. Stimme, Instrumente, einfach alles passt.
Die nachfolgenden Songs Kiss The Sky, Believe und A New Heartbeat sind zwar „auch gut“ (wie abwertend das irgendwie klingt.. hmm..), schaffen es – für mich – aber nicht, an Taste Of Love heran zu kommen.
Das Finale, Making All The Rules, startet ruhig und steigert dann nach und nach seine Intensität. Emotional, ergreifend, ein starker Abschluss eines starken Albums.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Edge Of The World
02 In My Blood
03 Fire On The Horizon
04 Light Of Hope
05 Back For Good
06 Taste Of Love
07 Kiss The Sky
08 Believe
09 A New Heartbeat
10 Making All The Rules
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