Geschrieben von Marco Gräff
Band: Týr
Album: Hel
Genre: Heavy / Folk Metal
Plattenfirma: Metal Blade Records
Veröffentlichung: 08.03.2019
In der Kürze liegt die Würze. Sowohl beim Bandnamen (TÝR) als auch beim Albumtitel (HEL). Das Quartett von den Färöer Inseln hätte aber diesen Ansatz besser auch bei ihrem achten, aktuell erschienenen Album HEL gewählt. Nach mehrmaligem Hören der 13 Songs wirken die 70 Minuten Spielzeit deutlich zu lange.
Dabei startet das Album so vielversprechend. Auch wenn man den Stil im groben als Mix aus Heavy, Power und Folk Metal bezeichnen darf, gerade zu Beginn des ersten Songs werden ganz klar Melodic Death Metal Töne angeschlagen. Inklusive Growls und ‚Amon Amarth‘ Feeling. Für mich ganz klar das Highlight der Platte.
Ansonsten wechseln sich klassische Heavy Metal Songs mit ein paar Power Metal Songs ab. Mit RAGNARS KVÆÐI gibt es den ersten reinen Folk Song zu hören, der mit ein paar Heavy Riffs aufpoliert wird, gesungen wird dabei durchgängig in deren Landessprache, was dem Folk Charakter zusätzlich mehr Ausdruck verleiht.
Dreizehn Songs sind hier leider zwei bis drei zu viel. Da helfen auch all die melodischen Refrains und perfekten Riffs nicht. Ein paar Highlights will ich dennoch nennen. Den quasi Titelsong GATES OF HEL habe ich schon erwähnt. ALL HEROES FALL ist ähnlich wie FIRE AND FLAME sehr dem klassisch europäischen Power Metal zugewandt und beide gewinnen durch ihren flotten Rhythmus und die Gitarrensoli an Hörgenuss.
SUNSET SHORE ist ein weiteres Highlight in meinen Ohren. Heavy Metal der ruhigen Sorte, gefühlvoll und doch sehr ausdrucksstark mit leicht episch, progressiver Note. So ziemlich der melodischste Track der Platte. Geht ins Ohr und bleibt. FAR FROM THE WORRIES OF THE WORLD überzeugt ebenso durch das Riffing und die treibenden Drums, ähnlich wie SONGS OF WAR, welches aber schneller und härter wirkt. Die vielen Rhythmuswechsel stechen hervor. Dazu wird der Melodiefaktor wieder sehr hoch gedreht.
ALVUR KONGUR, der letzte Song und zugleich längste der Platte, kommt demzufolge auch als episches Kraftpaket um die Ecke. Nach epischem Beginn schwenkt der Song wieder in die Folk Richtung um, getragen von den muttersprachlichen Vocals. Nach einem eher durchwachsenen letzten Drittel kommt mit dem Schlussakt noch mal ein Highlight ums Eck.
HEL, das achte Album von TÝR ist wie gewohnt gespickt mit herrlichen Melodien, satter Produktion und Refrains die ins Ohr gehen. Leider kann das immer wieder hohe Niveau nicht durchgängig aufrechterhalten werden. 70 Minuten sind in diesem Falle einfach zu lange. Unten gibt es das ganze Album als Stream.
von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Gates of Hel
02 – All Heroes Fall
03 – Ragnars Kvæði
04 – Garmr
05 – Sunset Shore
06 – Downhill Drunk
07 – Empire of the North
08 – Far from the Worries of the World
09 – King of Time
10 – Fire and Flame
11 – Against the Gods
12 – Songs of War
13 – Álvur Kongur
Line-Up:
Heri Joensen – vocals & guitar
Attila Vörös – guitar
Gunnar „Gunz“ H. Thomsen – bass
Tadeusz Rieckmann – drums
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