Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Unchosen Ones
Album: Sorrow Turns To Dust
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Blood Fire Death
Veröffentlichung: 21.04.2023
Zwei Jahre nach ihrer ersten EP „Kill The Night“ veröffentlicht die spanische Formation UNCHOSEN ONES ihr Debütalbum „Sorrow Turns To Dust“, welches nach ihren eigenen Worten „eine Hommage und ein kleiner Twist an die großen Heavy- und Power-Metal Bands der späten 90er Jahre“ ist. Bevor jetzt jedoch alle ihre Einhörner satteln und zusammen mit Zwergen auf Drachenjagd gehen, sei allen interessierten Metallern gesagt, dass man hinsichtlich der tatsächlichen Zugehörigkeit der Spanier zum Power Metal durchaus geteilter Meinung sein könnte (sofern man darüber denn überhaupt diskutieren wollte).
Natürlich legt „Far Beyond The Thunderdome“ mit ordentlich viel Drive los, aber allein die Tatsache, dass der Gitarrensound im Vergleich zum Gesang eher gebremst wirkt, lässt bereits erahnen, dass UNCHOSEN ONES eher im Melodic Metal verwurzelt sind. Entsprechend eingänglich und leicht zugänglich ist die Nummer ausgefallen. Gleiches gilt auch für „The World Is Ours To Take“, eine Nummer, die auf den ersten Blick zwar gefällig aber nicht sonderlich nachhaltig erscheint, jedoch mit jeder Rotation wächst und überzeugt.
Bei „Infinite Gear“ sieht die Sache dann schon ein klein wenig anders aus, der Mitdempo Groover verfügt zwar ebenfalls über eine tolle Melodieführung, der Gitarrensound wirkt aber deutlich präsenter, und der fulminante Solo Part tut sein übriges, um dem Track mehr Ecken und Kanten zu verleihen. Der Titeltrack setzt vermehrt auf den Einsatz von Keyboards, was dem Song aber keineswegs schadet. Ob es das cineastisch wirkende instrumentale Intermezzo „The Accursed Moon“ wirklich gebraucht hätte, sei dahingestellt, einen größeren Nährwert für die Stabilität des Albums kann ich eher nicht feststellen.
„Kill The Night“ klingt vom Titel her martialisch, entpuppt sich nach einem leisen Beginn aber als gefälliges Midtempo Stück, dass sich Genre entsprechend als weitestgehend handzahm erweist. Ganz im Gegensatz zu „Too Late“, bei diesem Stück fährt die Band partiell mal die Krallen aus und lässt sowohl Riffs als auch Double Bass ordentlich krachen, was dem Sound der Südeuropäer durchaus gut zu Gesicht steht. Während „Shadow Dancer“ den bewährten Midtempo Melodic Rocker gibt, wird bei „Ashen Wasteland“ eine ordentliche Portion Metal draufgepackt, Galopp-Rhythmik und fette Leads inklusive. Schade eigentlich, dass „Sorrow Turns To Dust“ nicht mehr Songs dieser Couleur enthält.
Da kann das nachfolgende „The Call Of The Rain“ zwar nicht ganz mithalten, dennoch wirkt die Nummer dank der vorherrschenden Dynamik alles andere als weichgespült, woran das abermals exzellente Gitarrensolo von Francisco Romero einen wesentlichen Anteil hat. Zum guten Schluss darf natürlich die obligatorische Ballade nicht fehlen, die allerdings erst dann so richtig Packend wirkt, wenn die Bnad ihre Zurückhaltung aufgibt und die Gitarre sprechen lässt.
Unterm Strich ist „Sorrow Turns To Dust“ ein Album mit viel Licht und ein klein wenig Schatten. Allerdings muss man der Band zugutehalten, dass es sich hier um eine junge, aufstrebende Band handelt, die gerade mal ihr Debüt an den Start gebracht hat. Die Ansätze sind jedenfalls nicht zu verachten, von daher bin ich optimistisch, dass wir von UNCHOSEN ONES in Zukunft noch einiges zu hören bekommen.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Far Beyond The Thunderdome
- The World Is Ours To Take
- Infinite Gear
- Sorrow Turns To Dust
- The Accursed Moon
- Kill The Night
- Too Late
- Shadow Dancer
- Ashen Wasteland
- The Call Of The Rain
- True Warrior
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