Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: Uncle Acid & the Deadbeats
Album: Slaughter on First Avenue
Genre: Psychedelic Rock
Plattenfirma: Rise Above Records
Veröffentlichung: 28.07.2023
Man hört Uncle Acid & the Deadbeats zum ersten Mal — und man denkt, man kenne die Band genau. Dabei gibt es wohl kaum eine Band, die so klingt wie Onkel LSD und die Faulenzer. Aber man kennt die Versatzstücke: Uncle Acid & the Deadbeats sind eine Mischung aus John-Lennon-artigem Gesang, Black-Sabbath-artiger Grundstimmung und Iron-Maiden-artigen Double-Lead-Gitarren — all das in einem betont undynamischen, psychedelischen Klangbild. Bei Fans kommt dieses Gemisch so gut an, dass die Band im Spannungsfeld zwischen Stoner Rock und Doom Metal mittlerweile zu den Publikumsmagneten schlechthin gehört. Und das auch völlig zurecht.
Vor ein paar Jahren habe ich Uncle Acid & the Deadbeats im restlos ausverkauften Kesselhaus des Wiesbadener Schlachthofs erlebt — und es war einer der allerbesten von sehr vielen sehr guten Gigs, die ich dort erleben durfte. Ein Live-Album der Band war aus meiner Sicht also absolut angebracht. Und offenbar bin ich nicht der einzige Fan, dem es so ging. Sagt Bandleader Kevin R. Starrs:
„People have been asking for a live record, and sometimes it’s nice to give people what they want. Especially if you follow it up with something they definitely don’t want! Overall it’s a very raw sounding recording, and that’s just how it was on the night. There was no specific reason for choosing the first show, other than some guy just turned up and offered to record it, so we let him! It’s a proper live record with all the mistakes kept in.“
Einerseits ist es natürlich zu begrüßen, dass die Band ein ungefiltertes Live-Bild von sich zeichnen lässt, aufgenommen während zweier Gigs in Minneapolis. Andererseits ist „Slaughter on First Avenue“ wirklich eher was für Leute, die bereits Fans der Band sind. Es ist sicher kein Live-Album, durch das man Fan der Band wird. Dafür ist es einfach ein bisschen zu ehrlich. Dass wir uns nicht falsch verstehen: Es handelt sich um eine gute Live-Aufnahme, nur eben um keine besonders spektakuläre. Aber Uncle Acid & the Deadbeats sind eben keine Band, die sich groß um Erwartungen schert. Und das ist Teil ihres Reizes.
Wer die Kombo noch nicht kennt, sich aber interessiert, dem seien zum Einstieg die Alben “Bloodlust” und „The Night Creeper“ empfohlen. Und außerdem der Besuch eines Live-Auftritts. Den kann „Slaughter on First Avenue“ nämlich nicht ersetzen. Auch wenn das Live-Album für mich als Fan der Band so interessant ist, dass ich 7 von 10 Hellfire-Punkten dafür gebe.
Tracklist:
01 I See Through You
02 Waiting for Blood
03 Death’s Door
04 Shockwave City
05 Thirteen Candles
06 Dead Eyes of London
07 Pusher Man
08 Ritual Knife
09 Slow Death
10 Crystal Spiders
11 Blood Runner
12 Desert Ceremony
13 I’ll Cut You Down
14 No Return
Mehr Infos:
Das Album im Rise Above Records Store
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