Universum25 – Universum25

(C) Universum 25

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Universum25
Album: Universum25
Genre: Rock
Plattenfirma: Vertigo/Universal
Veröffentlichung: 03.03.2023

Wenn fünf Musiker bekannter Bands sich zusammentun, wird ganz schnell mal das Etikett „Supergroup“ vergeben. Dies könnte man auch vom neuen Projekt UNIVERSUM25 behaupten, schließlich haben sich unter der Bezeichnung eines im Sommer 1968 durchgeführten Laborexperiments über das Vermehrungsverhalten von Ratten mit Michael Robert Rhein (In Extremo), Rupert Keplinger (Eisbrecher, ANTITYPE), Pat Prziwara (Fiddler’s Green), Gunnar Schroeder (Dritte Wahl) und Alex Schwers (Slime) einige prominente Namen der deutschsprachigen Rock, Folk-Rock und Punk Szene zusammengetan, um auf ihrem gleichnamigen Debütalbum mit Kriegstreibern und Krisengewinnern, mit ideologischen Brandstiftern und vernagelten Realitätsleugnern, mit Glaubensfanatikern, Populisten, Verschwörungstheoretikern und anderen gesellschaftlichen Spaltpilzen abzurechnen.

Mit Blick auf die eigentlichen Betätigungsfelder der Musiker könnte man einen obskuren Crossover-Mix erwarten bzw. befürchten, je nach Sichtweise. Ganz so wild es dann zwar nicht geworden, aber die Mischung aus Synthie-Pop und fetten Riffs dürfte bei so manchen Fan der genannten Bands möglicherweise ein leichtes Naserümpfen hervorrufen. Sieht man aber geflissentlich darüber hinweg, so offenbart „Universum25“ elf starke Tracks, von denen einige über ein hohes Maß an Eingängigkeit verfügen, die nur darauf warten, im kommenden Herbst live aufgeführt zu werden.

Der Breitwand Rocker „Am Morgen Danach“, der sich mit dem berühmten Tag eins nach der Katastrophe auseinandersetzt, drückt zwar textlich ein wenig auf Stimmungs-Gemüt, spätestens beim Refrain dürften aber alle wieder im Mitsing-Modus sein. „Wir Warten“ setzt vermehrt auf poppige Rhythmen, während der Stampfer „Harte Kost“ die treffende musikalische Untermalung über die Abrechnung mit Querdenkern, Wutbürger und Verschwörungstheoretikern liefert. Dass sich- nicht nur bei diesen Stücken – ein latentes „In Extremo“ Feeling breit macht, ist angesichts der Wahl des Sängers keine große Überraschung, insbesondere beim flotten „Nur Wegen Dir“, bei dem eigentlich nur die Dudelsäcke fehlen, was dem Hörvergnügen aber keinesfalls abträglich ist.

„Genug“ navigiert vermehrt in elektronische Gefilde, während „Die Neue Zeit“ aufgrund seiner zahlreichen Wendungen einer der interessantesten Tracks der Scheibe darstellt. Und vor dem Hintergrund, dass „Universum25“ nichts anderes als eine  ungeschönte Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Zustände auf unserem Planeten ist, passt das Anti-Kriegslied „Der Traum Ist aus“, welches im Original von Ton Steine Scherben vor rund fünfzig Jahren veröffentlicht wurde und nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat, wie die Faust auf Auge und reiht sich nahtlos in den Songreigen ein. Einzig die beiden Liebeslieder „Nur Wegen Dir“ und „Vor Deiner Tür“ fallen – wenn man so will – thematisch ein wenig aus dem Rahmen, sorgen diese doch für so etwas wie einen Lichtblick im ansonsten tristen Album-Alltag.

Fazit: Ein insbesondere in textlicher Hinsicht sehr interessantes und gelungenes Album, bei dem der Erfolg aufgrund der beteiligten Musiker vorprogrammiert scheint.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.


Trackliste:

  1. Am Morgen Danach
  2. Wir Warten
  3. Harte Kost
  4. Nur Wegen Dir
  5. Genug
  6. Die Neue Zeit
  7. Vor Deiner Tür
  8. Lichtgeschwindigkeit
  9. Die Leichen Der Zeit
  10. Der Traum Ist Aus
  11. Horizont In Flammen

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