Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Until Rain
Album: Inure
Plattenfirma: Sensory Records/Lasers Edge Group
Veröffentlichung: 28.04.2017 (Europa Release)
2008 in Griechenland gegründet, wird Until Rain gern dem Progressive Metal zugeordnet, aber eigentlich vermischt die Band in ihrer Musik eine Vielzahl von musikalischen Aspekten wie Progressive und Melodic Metal, sowie Art Rock und elektronische Einflüsse.
Dies ist per se eine Mischung, die der Musik von Until Rain den Zugang zu einem großen Publikum schwierig macht. Die Griechen servieren ihren Zuhörern definitiv kein musikalisches Fastfood. Man braucht Geduld, Konzentration und sollte dem Experiment Until Rain offen gegenübertreten, dann lassen sich in den bisherigen Veröffentlichungen für fast jeden Musikgeschmack einige Perlen entdecken.
Nun präsentiert sich die Band anlässlich der Veröffentlichung ihres dritten Albums „Inure“ mit einigen neuen Gesichtern.
Insbesondere der Wechsel am Mikrofon von Yannis Papadopoulos zu Cons Marg hat in meinen Ohren eine erhebliche Auswirkung auf die Musik der Band. In Kombination mit der ausufernden Bereitschaft zu tonalen Experimenten bewirken diese beiden Faktoren, dass mich die neuen Songs eher abschrecken.
Die Stimme von Cons Marg wirkt im Vergleich zu seinem Vorgänger schon fast ausdruckslos und vermag bei mir außer Langeweile keine Emotion auszulösen. Die einzelnen Lieder werden durch künstlich eingeschobene Instrumentensoli in die gefühlte Unendlichkeit gedehnt. Manchmal erinnert die dargebotene Musik eher an Heimorgelstücke der 70er Jahre als an Metal, egal welcher Art. Zwar waren improvisiert klingende Keyboardpassagen auch schon in den vorhergehenden Veröffentlichungen ein wichtiger Bestandteil, fügten sich dort aber besser in das klangliche Gesamtbild ein. Manche Stücke erwecken bei mir den Eindruck, man wolle den Zuhörer wahlweise an die Grenzen seiner Leidensfähigkeit, Toleranz oder Geduld bringen. Die Maxime ist: Kunst darf weder durchgehende Melodien haben, noch sonst irgendwie eingängig sein.
Wer Until Rain kennenlernen möchte, sollte meiner Meinung nach besser mit einem der früheren Alben, z.B. „Anthem to creation“, beginnen und bei Gefallen testen, ob „Inure“ ebenfalls den Geschmack trifft. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das neue Album nicht als Einstieg taugt. Für meinen Geschmack ist es definitiv zu verkopft.
Trackliste:
- Progressus in Idem
- New World Fiction
- Because something might happen
- This fear
- A tearful farewell
- This solitude
- Butterfly Invasion
- A broken wing
- Inure
Line-Up:
Cons Marg – Vocals
Donna Zed – Backing Vocals
Theodore Amaxopoulos – Guitars
Lef Germenlis – Keyboards
Linus Abrahamson – Bass
Matthew Vella – Drums
Mehr Infos:
https://untilrain.bandcamp.com/
https://www.facebook.com/untilrain/