Text und Fotos: Gastautorin Jenny Metternich (www.facebook.com/lightandshadowreports, www.facebook.com/firebirdsphotos und www.lightandshadowreports.de)
Bonn – Musikclub Session. Draußen ist es kühl, Herbst. Zeitweise regnerisch. Vor dem Musikclub „Session“ in Bonn haben sich bereits einige Menschen versammelt, warten auf Einlass. Drinnen im Club laufen die letzten Vorbereitungen: die letzten Soundchecks, Lichteinstellungen, der ein oder andere Snack wird vertilgt.
Zeit für die Künstler, nochmal zur Ruhe zu kommen, bevor es losgeht.
X-O-Planet treten heute als Support für Seelennacht auf, beides Bands der Gothic-Szene, beide im Genre Electro-/Future-Pop angesiedelt. Sängerin Manja Kaletka ist einigen als Sängerin von der Band X-Perience bekannt, sie ist sozusagen die Nachfolgerin von Claudia Uhle, die mir der Band Hits wie „A Neverending Dream“ und „Magic Fields“ landete.
Zeit für den Veranstalter, nochmal zu kontrollieren, ob alles so läuft wie es soll. Zeit für das Barteam, ebenfalls letzte Vorbereitungen zu treffen, um ausreichend gewappnet zu sein für den großen Durst.
Alle zusammen haben ein Ziel: den Abend für die Gäste zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Ein Paar kam bereits etwas früher, fand auch früher Einlass. Er ganz entspannt, sie sichtlich nervös. Den Moment, in dem er zur Toilette muss, nutzt sie. Ein kurzes Gespräch mit Veranstalter Stephan und Seelennacht-Sänger Marc und der Plan ist perfekt, die Nervosität auch.
21.00 Uhr, der Einlass beginnt. Stetig füllt sich das Session, es wird kuschelig. Bis zu den jeweiligen Auftritten hatten die Fans bereits die Möglichkeit, neben der Erfüllung ihrer Wünsche am Merch auch individuelle Autogramme zu bekommen oder auch kurze Smalltalks zu führen.
Pünktlich um 22 Uhr betraten X-O-Planet die kleine Bühne, ganz nah an den Fans. Sängerin Manja Kaletka und Keyboarder Goderic Northstar präsentierten ihre Songs und nahmen die Besucher mit auf eine Reise durch ihre musikalische Welt. Trotz einer recht starken Erkältung traf Manja die Töne perfekt und bezauberte mit ihrem gewaltigen stimmlichen Können. Neben den Song „Passengers“, Titelsong des gleichnamigen Albums, performten die beiden Künstler unter anderem auch „Exoplanet“, „Outer Space“ und „Remember“, die mir (ebenso wie der Rest des Auftrittes) sehr gut gefielen. Das Duo nahm mich persönlich mit auf eine Reise zurück in meine Jugend, in der ich regelmäßig der Musik von X-Perience und vielen anderen Acts der damaligen Trance- und Synthie-Pop-Szene folgte.
Kurz nach 23 Uhr vernahmen die Gäste die ersten Klänge von Seelennacht. Marc Ziegler und Renè Widukind boten ihren Fans eine musikalische Auswahl aus den Alben Zeitenwende, Gaslichtromantik und Lebenslinien. Die Mischung gefiel den Fans sehr gut, wie man dem Applaus und den Rufen nach einer Zugabe am Ende des Auftrittes klar entnehmen konnte. Marc, dessen tiefe Bariton-Stimme ein wenig am den Gafen von Unheilig zu dessen Anfangszeiten erinnert, gönnte sich zwischen seinen Songs die Zeit, Spannung für die bevorstehende Frage aller Fragen aufzubauen…
„Remember The Times“, „Lovely Sins“, „Changes“…. Die Texte der Songs regen zum Innehalten und Nachdenken an, laden aber live gehört ebenso zum Feiern und Genießen ein. Etwa zur Hälfte des Auftrittes bat Marc dann seine beiden Fans auf die Bühne. Inzwischen völlig nervös, in Anbetracht der nun folgenden Frage und der Menge an Zeugen absolut verständlich, hielt sie um die Hand ihres Liebsten an. Statt Ringen gab es auf sein „Ja“ für jeden eine Kette, auch dem tückischen Verschluss konnte mit leuchtender Unterstützung von Marc entgegengewirkt werden.
Nach dem Auftritt begann die Aftershow-Party, in der Künstler, Fans und Veranstalter gemeinsam den gelungenen Abend feierten und gemeinsam ausklingen ließen.