Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Vanir
Album: Allfather
Genre: Viking / Melodic Death Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 19. Februar 2019
Mal wieder reise ich zurück zum Anfang des Jahres 2019 und widme diesmal meine Aufmerksamkeit dem 5.ten Album „Allfather“ der dänischen Band „Vanir„. Das Sextett kommt aus Roskilde und kann daher eigentlich aufgrund des Ortes fast nur eines machen: Viking Metal. In den Fjords von Roskilde wurden Wikingerschiffe gefunden und eine entsprechende Ausstellung die ich schon selbst besucht habe befindet sich dort. Dieses aber nur mal so am Rande und ob das der Grund für die Wahl gewesen ist, sei dahingestellt.
Die Vanir sind in der nordischen Mythologie eine Gruppe von Göttern, die mit der Natur, der Fruchtbarkeit, der Weisheit und der Fähigkeit, die Zukunft zu sehen, in Verbindung gebracht werden. Diese Herren hier gehen von Beginn an solide ans werk, 11 Jahre Bandexistenz und eben fünf Alben sprechen ihre eigene Sprache und zeigen mir, das hier definitiv qualitatives in jeglicher Hinsicht vorliegt.
Der Opener „Væringjar“ ist für meine Ohren ok, aber besser geht es mit „Svoldir„, der vor epischer Kraft strotzt und dieses die gesamte Fahrt über. während „The Final Stand“ frontal angreift und zur finalen Kaperung mit Ulfberht ansetzt. Bei „Ironside“ spüre ich beginnend den Meereswind in meinem Kopfhaar (ach mist, habe ja keines mehr), trotzdem höre ich Meeresrauschen was mich entführt, der Song selbst stampft schwer über die heidnischen Felder und trägt wieder einen Hauch episches mit im Gepäck.
Bildet einen Schilderwall, sie kommen! „Shield Wall“ glänzt mit fetten Riffs, der entsprechenden Wucht, Geradlinigkeit und Härte, denn auf dem Schlachtfeld gibt es kein zurück! „Fejd“ (Fehde) beginnt und endet mit einem Solo auf der 6-Saiter, wechselt zwischen Ruhe und Sturm, Growls und cleaner Gesang geben sich abwechselnd die Axt in die Hand und der Song wird in dänischer Sprache dargeboten. Klasse!
„Thor – The Powerhead“ ist eine eigen dargebotene Interpretation des MANOWAR Songs vom 1984er Album „Sign Of The Hammer„. Natürlich ist Original immer Original das steht außer Frage, aber man darf sich auch mal trauen und wie ich finde hier gelungen. „Bearer of the Word“ rammt sich nicht nur gesanglich, sondern auch in Töne gefasst mit gelegentlichen ruhigen Momenten durch meine Gehörgänge, „Ulfhednar“ glänzt mit dauerhafter Kraft. Beide Song sind definitive Highlights für mich.
Die „Schlusslichter“ sind „Einherjer“ und „Gravfærd„. Die gefallenen Krieger werden hier kraftstrotzend von den Wallküren zu Herrvater Odin nach Wallhall geführt und letzter gibt noch einmal alles und trägt das Album nach 57:52 min. schwermütig zu grabe.
Abschließend kann ich nur noch sagen, das ich keine Vergleiche zu Amon Amarth ziehe, weil es für mich einfach außer der Thematik kaum Ähnlichkeiten im Songwriting gibt. Definitiv sind VANIR eigenständig und kopieren nichts und niemanden. Aber wie immer ist das nur meine Meinung, eure mag ja eine andere sein. danke für die Aufmerksamkeit!
Fazit: Die dänischen Wikinger konnten mich thematisch und musikalisch definitiv erobern. Tak og nordiske hilsner!
Von mir gibt es dafür 9 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Væringjar
- Svoldir
- The Final Stand
- Ironside
- Shield Wall
- Fejd
- Thor – The Powerhead (Manowar cover)
- Bearer of the Word
- Ulfhednar
- Einherjer
- Gravfærd
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