Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: Velvet Two Stripes
Album: No Spell for Moving Water
Genre: Rock ‘n’ Roll / Garage Rock
Plattenfirma: self-released
Veröffentlichung: 6.10.2023
Was machen mir die Velvet Two Stripes Laune! Ende Juni sah – nein: erlebte – ich die Band aus St. Gallen auf dem wunderbaren Blackdoor-Festival bei Passau. Mit einem Selbstverständnis, einer Souveränität, als wären sie Superstars, brachten die drei Damen und ihr Drummer nicht nur mich zum Kochen. Nach dem Auftritt fragte ich mich: Ob deren Musik auf Platte genauso gut funktioniert? Die Antwort: aber hallo!
„No Spell for Moving Water“ ist das bereits vierte Album der Band. Und es ist so gut, dass ich mir auch die drei Vorgänger dringend gönnen sollte. Warum? Ganz einfach: Die „In-Your-Faceness“ der Velvet Two Stripes ist einfach grandios!
Völlig ungeniert geht die Band zu Werke, teilt Hook nach Hook aus, als wären sie die White Stripes in den frühen Nuller Jahren. Anspieltipp: „Fuckboy“ ist ein Song gewordener Stinkefinger, von dem ich gar nicht genug bekommen kann (der Text erklärt sich von selbst). Das nachfolgende „Boots Walking All Over You“ ist nicht minder beeindruckend. Man könnte statt der Boots, die über einem laufen, auch von einem saftigen Tritt in den Arsch sprechen.
Doch die Velvet Two Stripes können auch anders. Es muss nicht immer ein Arschtritt mit Stinkefinger sein. Die Band beweist ein genauso gutes Händchen für leisere Grooves, etwa in „Idaho“, ganz besonders aber im abschließenden „Summer of Love“, das obendrein auch noch mit einem fast schon süchtig machenden Gitarren-Lead frohlockt.
Kurzum: „No Spell for Moving Water“ ist mit seinen gerade einmal 33 Minuten ein hochklassiges, abwechslungsreiches Stück Rockmusik, das keine Gefangenen nimmt. Und dafür gibt’s von mir 8 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 The One
02 Fuckboy
03 Boots Walkin‘ All Over You
04 No Spell for Moving Water
05 Idaho
06 Street Lights
07 Roll the Dice
08 Interstate Bridge
09 Summer of Love