Geschrieben von Jörg Schnebele
Band: Velvet Viper
Album: Cosmic Healer
Genre: Heavy Metal / Dramatic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 23.04.2021
Mir ist schon Monate vor Veröffentlichung des Albums bei Interviews aufgefallen, dass sich Jutta Weinhold, wenn sie auf das neue Album Cosmic Healer angesprochen wurde, sich vermeintlich ungewohnt kryptisch äußerte.
Man konnte zwischen den Zeilen schon herauslesen, dass das, was uns Velvet Viper am 23. April präsentieren, eine wahre Überraschung sein wird.
Und nun liegt Cosmic Healer im Player und haut mich gleich bei den ersten Tönen um.
Ist das wirklich Velvet Viper? Hart und ungewohnt schnell für den bekannten Velvet Viper Dramatic Metal ballert „Sword Sister“ aus den Boxen.
Hier hat sich seit dem letzten Album jede Menge getan. Die Hälfte der Songs verfügen über eine Velvet Viper untypische Leichtigkeit, gepaart mit Mitsing-Refrains, die sofort hängen bleiben und zum Mitgrölen (wenigstens Mitsummen) einladen. Mitnichten ist bei dieser Band Leichtigkeit gleichbedeutend mit oberflächlich oder trivial. Es ist einfach anders; eine Entwicklung, der sich Jutta Weinhold offensichtlich nicht verschlossen hat.
„Sword Sister”, „Voice Of An Anarchist” oder „On The Prowl“ sind Belege neu eingeschlagener Wege. Die schon zu Zed Yago Zeiten kreierten Dramatic-Metal Trademarks sind allerdings noch immer vorhanden, lediglich nicht mehr so dominant, wie bei den Vorgängeralben.
„Let Metal Be Your Master“, „Holy Snake Mother“ und „Sassenach“ lassen sofort erkennen, wo die Wurzeln der Band sind.
Velvet Viper 2021 bedeutet runderneuert und frischer denn je. Die jungen Musiker tun der Band gut, haben im Songwriting Prozess sicherlich den einen oder anderen Schubser in Richtung Jutta getan.
Die Grande Dame der harten Töne hat sich dem nicht verschlossen und den Kick der Jungspunde bravourös umgesetzt, auch wenn ich anfangs das Gefühl hatte, dass Jutta ein wenig Angst vor der eigenen Courage hatte – übrigens vollkommen unbegründet.
Alle die, die sich in der Vergangenheit mit Velvet Viper Material schwergetan haben, finden bei „Cosmic Healer“ mit Sicherheit einen schnellen Zugang und werden rückwirkend das alte Material lieben lernen.
Für mich haben Velvet Viper mit „Cosmic Healer“ einen unvorstellbaren Quantensprung gemacht.
Das Album ist für mich jetzt schon ein Anwärter auf eines der zehn besten Alben 2021.
Möge der Corona Scheiß bald wieder Konzerte zulassen, damit ich mir das neue Material live reinziehen kann.
Dementsprechend gibt es für mich bezüglich der Benotung nichts zu überlegen. Von mir 10 von 10 fetten Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 Sword Sister
02 Let Metal Be Your Master
03 Cosmic Healer
04 Holy Snake Mother
05 Voice Of An Anarchist
06 Sassenach
07 Osiris
08 On The Prowl
09 Long Shadows
10 Darkness Of Senses
11 Götterdämmerung (Acoustic Version)
Zum Interview:
Velvet Viper – Die Gefahr besteht schon, dass man in den alten Seilen hängen bleibt
Mehr Infos:
https://www.facebook.com/VelvetViper