Vendel – Out in the Fields

© Vendel

Geschrieben von Mathias Keiber
Band: Vendel
Album: Out in the Fields
Genre: Epic Metal
Plattenfirma: Dying Victims Productions
Veröffentlichung: 14.06.2024

Epic Metal stellt sich für mich immer wieder als zweischneidiges Schwert heraus: Nicht selten begeistert mich die Musik ohne Ende, doch plötzlich ist alles vorbei. Dann nämlich, wenn der Gesang einsetzt. Wenn der Mann am Mikrofon sich anhört, als bekäme er gerade vom Türsteher Valhallas einen geblasen. Der Grat zwischen angemessen ausdrucksstarken Vocals und schlimmer Jodelei, er ist ein schmaler im Epic Metal. Um es vorweg zu nehmen: Welchen Grat es auch zu treffen gilt, Vendel treffen ihn.

Tatsächlich fällt es schwer zu glauben, dass es sich bei “Out in the Fields” um ein Debütalbum handelt. Denn hier stimmt einfach alles: die Songs, der Aufbau, der Sound – und nicht zuletzt die Vocals. Was die Band macht, könnte man stilistisch, grob gesagt, als eine Mischung aus frühen, aber weniger steifen Manowar sowie klassischen Iron Maiden bezeichnen – insbesondere “Never Surrender” erinnert mit seinem wilden Galopp an die Band um Steve Harris. Wobei auch gesagt sein sollte: Vendel sind um einiges heavier als die zwei genannten Bands.

Ganz besonders erfreulich ist, dass sich die Band im Laufe des Albums immer weiter steigert: Schon die ersten drei Songs (plus Intro) begeistern mich restlos. Aber das Grande Finale aus dem 13-minütigen “Vengeance” und dem abschließenden Titelsong ist noch besser. Beide Nummern sind Meisterwerke en miniature, es passiert in jedem davon gefühlt mehr als in manchen Alben. Und dabei machen Vendel nie den Fehler, die Klischees des Genres zu sehr zu bedienen. Zwar mag es das Cover andeuten, aber das hier ist mehr als “Fäuste in die Höhe”-Metal, deutlich mehr.

Fazit: Vendel stehen auf Augenhöhe mit Atantean Kodex, und zwar mindestens. Viel besser als “Out in the Fields” wird Epic Metal nicht. 9 von 10 Hellfire-Punkten.

Tracklist:
01 Intro 02:06
02 Defender 08:05
03 Never Surrender 07:24
04 Dirge 08:43
05 Vengeance 13:22
06 Out in the Fields 11:46

Mehr Infos:
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