Veonity – Sorrows

v (C) Veonity

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Veonity
Album: Sorrows
Genre: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 21.08.2020

Die schwedischen Power Metaller VEONITY gehören ohne Zweifel zu den produktiveren Bands des Metal Kosmos, denn vier Alben in sechs Jahren bekommen nicht viele Hartwurst Kapellen auf die Reihe. Auf ihrem neuesten Output „Sorrows“ hat man sich der Konzept-Story der beiden vorherigen Scheiben „Into The Void“ und „Legend Of The Starborn“ entledigt, stattdessen drehen sich viele der Texte um die Chance eines Neuanfangs und um die Korrektur der Fehler, die man gemacht hat. Zudem habe sich die Band laut Sänger Anders Sköld dafür entschieden, „mehr progressives Zeug, mehr Riffs und symphonische Elemente hinzuzufügen, aber trotzdem den Power Metal beizubehalten“.

Die besagten symphonischen Elemente sind es dann auch, die zu Beginn des Albums sofort hervorstechen, wenn auch nicht zwingend zu jedermanns ungetrübter Freude (zumindest nicht zu meiner), denn nach einem mit Piano & Streichern unterlegten Intro geht’s mit dem vorab veröffentlichten „Graced Or Damned“ und einem fast schon Maiden artigen Lick direkt in die Vollen. Die erste Begeisterung verfliegt aber recht bald wieder, als nach etwa einer halben Minute klebrige Synthie Klänge beginnen zu nerven und während der Laufzeit des Tracks immer wieder unvorteilhaft hervorstechen. Für mich hätte der Opener dank seiner tollen Hookline auch problemlos ohne diese Spielereien funktioniert. Beim nachfolgenden „Back In To The Dark“ sind diese glücklicherweise kaum noch wahrnehmbar, der Song selbst verbreitet entgegen seines Titels reichlich gute Laune und erinnert insbesondere im Refrain zu Bands wie Freedom Call und Sonata Arctica, in deren Richtung auch „Blinded Eyes Will See“ tendiert.

„Where Our Memories Used To Grow“ gehört zu den beiden schnellsten Tracks des Albums und wird von einem langgezogenen Scream eingeleitet. Arrangement und Gesang erinnern in ihrer Machart an Avantasia, und tatsächlich hätte die Nummer hinreichend Qualität, um auf einer der Sammet Scheiben zu landen. Veredelt wird der Song durch den Gastbeitrag von Dragonland Sänger Jonas Heidgert, der zusammen mit Veonity-Frontmann Anders Sköld ein beeindruckendes Duett abliefert. In Sachen Tempo steht ihm „Free Again“ in nichts nach und dank des Happy Metal Licks zu Beginn könnten hier auch Helloween Pate gestanden haben. Ebenfalls erwähnenswert ist „War“, welcher nicht nur wegen seiner Lyrics, sondern auch aufgrund der etwas tiefer angesetzten Vocals sowie dem Chorus Aufbau sofort an die schwedischen Landsleute Sabaton erinnert, und tatsächlich ist die Nummer laut der Band als Respektsbekundung an die Truppe aus Falun gedacht. Der Schlussakt „Fear Of Being Alive“ legt einen dramatischen Start hin, ehe der Song abrupt loslegt und sich zu einem sehr eingängigen Uptempo Track mit Ohrwurm Refrain mausert. Gegen Ende klingt die Nummer mit vielstimmigen Vocals langsam aus, was dem Stück zusätzlich einen epischen Anstrich verleiht.

VEONITY mögen zwar ihrem Sound ein paar neue Ingredienzien hinzugefügt haben, der Qualität des Songmaterials hat es keinesfalls geschadet, auch wenn – wie beschrieben – ein paar Keyboard Einlagen für meinen Geschmack nicht unbedingt hätten sein müssen. Wer auf handwerklich gut gemachten Melodic Power Metal steht, dürfte mit „Sorrows“ gut bedient werden.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:

  1. Broken
  2. Graced Or Damned
  3. Back In To The Dark
  4. Blinded Eyes Will See
  5. Where Our Memories Used To Grow
  6. Acceptance
  7. Free Again
  8. Center Of The Storm
  9. War
  10. Fear Of Being Alive

Line Up:

Anders Sköld : Gesang, Gitarre
Samuel Lundström : Gitarre
Kristoffer Lidre : Bass
Joel Kollberg : Drums

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Video zu „Graced Or Damned“

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