Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Victorius
Album: Dinosaur Warfare – Legend Of The Power Saurus
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26. Januar 2018
Dinos versus Aliens? Ernsthaft? Und schon haben die fünf Jungs von Victorius einen Eindruck hinterlassen. Die entscheidende Frage ist nur: einen guten oder einen schlechten Eindruck?
Mit „Dinosaur Warfare – Legend Of The Power Saurus“ veröffentlichen die Leipziger Power Metaller das erste Konzeptwerk in ihrer Bandgeschichte. Da sie 2017 gerade erst ihr Album „Heart Of The Phoenix“ herausgebracht haben, wundert es nicht, dass der aktuelle Release „nur“ eine EP ist. Mein Gedanke vorm ersten Hören: Gott sei Dank nur ne EP. Mein Gedanke nach dem ersten Hören: Och Jungs, da hättet ihr ruhig ein Album draus machen können.
Hier wird die Geschichte des Kampfes der Holy Dinoforce, einer Dinosaurier-Sondereinheit, gegen die böse Alien-Invasion erzählt und wie sich die Elitekrieger für den Kampf rüsten. Damit wäre auch die Frage nach der Ernsthaftigkeit geklärt, präsentieren Victorius doch Intro plus fünfmal Hero Power Metal mit einem fetten Augenzwinkern. Stilistisch werden beim ersten Hören für mich angenehme Assoziationen zu Dragonforce und Gloryhammer geweckt, denn ich kann mich an schnellem, druckvollen Power Metal mit eingängigen Melodien und schönen Refrains erfreuen, dazu tolle Power Chöre an den richtigen Stellen und auch gerne mal orchestral angehaucht. Und die Stimme von David Baßin hat definitiv was. Wenn man auf die Texte achtet, kommt zwischendurch auch noch ein fetter Lachanfall dazu, aber ob man nun über Zauberer, Drachen oder Dinosaurier singt, ist doch eigentlich schnuppe. Erlaubt ist, was gefällt, und wer sich für die vorgenannten Bands erwärmen kann, liegt hier auf jeden Fall richtig.
Da Victorius bisher zu den weißen Flecken meiner musikalischen Bildungslandschaft gehörten, habe ich aus Neugier auch mal in das aktuelle Album reingehört. Mit diesem weiß die Formation zwar auch durchaus zu gefallen, aber „Dinosaur Warfare“ klingt nochmal besser, ausgewogener, wuchtiger und mitreißender. Als Kind fand ich Dinos doof, aber mit ihren Heldentaten in den Songs von Victorius haben sie mich als Fan gewonnen – zumindest für Victorius. Denn die klangliche Entwicklung, die die fünf Jungs hier innerhalb eines Jahres hingelegt haben, macht Lust auf mehr. Dass man im Power Metal kaum was neues erfinden kann – geschenkt. Auch bekannte Grundschemata können gefallen, wenn sie sich wie auf dieser EP präsentieren. Solche Musik hört man nicht wegen dem vermeintlichen künstlerischen Wert, sondern weil sie Spaß macht. Ich warte dann mal gespannt auf die Tourdaten für 2018.
Trackliste:
1. Saurus Infernus Galacticus
2. Dinosaur Warfare
3. Legend Of The Power Saurus
4. Lazertooth Tiger
5. Razorblade Raptor
6. Flames Of Armageddon
Line-up:
David Baßin – Vocals
Dirk Scharsich – Gitarren
Andreas Dockhorn – Bass
Florian Zack – Gitarren
Frank Koppe – Drums
Weitere Infos:
Victorius bei Facebook
Website von Victorius