Vinegar Hill – „…waren eigentlich doch noch ziemliche Greenhorns…“

© Vinegar Hill

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich. 

Diesmal sprachen wir mit den Jungs von Vinegar Hill aus Österreich, die gerade ihre neue Single „Confined“ veröffentlicht haben.

HF: Starten wir direkt doch mal nostalgisch. Wer von euch hätte damals in grauen Vorzeiten (also so um 2007, als die Band entstand 😉 ) gedacht, dass ihr 2020 immer noch aktiv seid, einen Großteil von Europa show-mäßig ebenso auf der Haben-Seite verbuchen könnt wie eine EP, drei Alben und einen Haufen beachtlicher Namen, mit denen ihr die Bühne geteilt habt? Was waren für euch die schönsten und seltsamsten Momente und Begegnungen in dieser Zeit?

VH: Ich glaub, 2007 hat niemand so wirklich damit gerechnet, wir hatten zwar schon einiges an Erfahrung aus vorherigen Bands, aber waren eigentlich doch noch ziemliche Greenhorns…obwohl, im anfänglichen Übereifer die Welt zu erobern, haben wir vielleicht doch dran geglaubt, dass wir Superstars werden und es bis zum Grab durchziehen 😉 gibt´s junge Bands, die das nicht tun?
Also es gab sehr viele, sehr schöne Momente und Begegnungen in den letzten Jahren. Unser Auftritt am Nova Rock Festival (größtes Open Air Österreichs) als Opener für Mötley Crüe uvm. war unglaublich, auch die Tour mit Dark Tranquillity war der Wahnsinn. Wir haben aber auch so viele, wunderbare Menschen kennengelernt über die Jahre, da fällt es schwer einzelne Begegnungen rauszufiltern. Wir lieben was wir tun, und das ist gut so!

HF: Schon die Gründungsmitglieder von Vinegar Hill waren ja keine Anfänger, mit entsprechendem Anspruch an euch selbst und auch Selbstbewusstsein werdet ihr wahrscheinlich gestartet sein. Wie hat sich die Band dann im Laufe der Zeit verändert? Welche Neuerungen, bewusst oder zwangsweise, haben die Änderungen im Line-up mit sich gebracht, nicht nur musikalisch? Kann man VH 2007 überhaupt noch mit VH heute vergleichen?

VH: Ja richtig, wir waren keine völligen Anfänger mehr, hatten allesamt schon in Bands gespielt, trotzdem mussten wir im Laufe der Jahre doch noch sehr viel lernen, musikalisch wie auch was es bedeutet, eine Band zu vermarkten und uns in diesem Business zumindest ein wenig zu etablieren. Wir hatten über die Jahre mit vielen Steinen auf unserem Weg zu kämpfen, das hat uns als Band aber im Nachhinein nur bestätigt, weil wir diese Schwierigkeiten und Stolpersteine gemeinsam gemeistert haben und nicht daran zerbrochen sind. Man kann VH 2007 sehr wohl noch mit VH 2020 vergleichen, auch wenn wir uns musikalisch natürlich, oder zum Glück, weiterentwickelt haben und auch das LineUp sich geändert hat. Der Spirit in der Band und wie wir miteinander umgehen und auch die Arbeitsweise ist noch dieselbe. Vinegar Hill war und ist eine große Familie!

HF: Ihr habt ja inzwischen reichlich Songs, aus denen ihr eure Set-Liste zusammenstellen könnt. Und ihr habt bestimmt ganz viele eurer Lieder auch so richtig lieb, aber gibt es auch sowas wie schwarze Schafe in eurem Portfolio? Welchen Song würdet ihr am liebsten nicht mehr spielen und warum? Oder gibt es Cover-Versionen aus eurer Anfangszeit, die ihr am liebsten vergessen machen würdet?

VH: Grundsätzlich stellt sich unsere Setlist immer aus den aktuellen Songs des letzten Albums etc zusammen, gemischt mit ein paar alten „Evergreens“! Da suchen wir uns die Songs aus, die wir auch gerne spielen und die live auch gut funktionieren. Wenn wir merken, dass Songs live nicht funktionieren, versuchen wir, die Setlist dementsprechend anzupassen.
Aber der Punkt „Cover aus Anfangszeiten“ erinnert mich tatsächlich an eine Show vor langer, langer Zeit – wir versuchten auf einem von uns veranstalteten, kleinen Festival eine Cover-Version von „Paradise City“, hatten dazu einen dritten Gitarristen auf der Bühne und wollten es so richtig krachen lassen…und es ging so richtig in die Hose…zum Glück waren soziale Medien/Livestreams damals noch nicht wirklich präsent.

HF: Ihr engagiert euch als Band im gesellschaftlichen Bereich oder wenn es um Naturschutz geht, z.B. bei Artists United Against Bullying oder SeaSheperd. Warum liegen euch gerade diese Organisationen am Herzen? Ein weiterer „Bereich“ in dem aktiv seid, ist die lokale Musikszene. Stichwort „Band Meets Band“ und „Styrian Metal Company“. Was steckt dahinter und wie kam es zur Entstehung dieser Netzwerke?

VH: Musik ist ein wunderbares Medium um seine Sicht der Welt mitzuteilen oder auch auf gewisse Dinge/Missstände hinzuweisen und Menschen darauf aufmerksam zu machen. Wir haben über die Jahre eine ordentliche Fanbase und Reichweite aufgebaut und sind uns auch der Verantwortung dahinter bewusst. Wir wollen diese Organisationen unterstützen, weil diese großartige Arbeit leisten, allen voran Sea Shepherd, die für Gerechtigkeit und das Überleben unserer Ozeane an vorderster Front kämpfen! Dieser Einsatz gehört gewürdigt, unterstützt und auch dementsprechend in die Welt getragen!
„Band Meets Band“ wurde von Dominik und mir (Tom) vor Jahren gegründet, als regionale Plattform zur Vernetzung lokaler Musiker/Künstler. Der Grundgedanke war, dass es in unserer, sowie in jeder anderen, Region immens viele kreative Köpfe, Musiker, Künstler gibt, jeder mit seinen Kompetenzen, und wenn sich diese vernetzen und gegenseitig unterstützen, sich der Output jedes Einzelnen steigern kann und eine großartige Community entsteht. Dasselbe gilt für „Styrian Metal Company“, der aktuellen Plattform, an der wir beteiligt sind. Es geht darum, einerseits die Rock und Metalszene in unserer Region zu stärken und zu fördern, aber auch jungen Bands und Musikern das Know-How zur Verfügung zu stellen und bei Events die Möglichkeit zu geben, die Bühne mit etablierten und erfahrenen Bands zu teilen.

HF: Da ihr ja selber schon bekannt gegeben habt, dass ihr an neuen Songs arbeitet: bitte ein paar mehr Details. Wie weit seid ihr schon mit dem Nachfolger zu „Ghost Flowers“ und was könnt ihr uns schon verraten? Anzahl Songs, ungefähres Release Datum, Gäste?

VH: Wir haben ja mittlerweile eine neue Single veröffentlicht, sie trägt den Titel „Confined“. Zu finden auf allen gängigen Download und Streaming Diensten sowie das Musikvideo auf YouTube! Und ja, wir arbeiten bereits an einem Nachfolger für „Ghost Flowers“, sind da allerdings noch in der Songwritingphase, somit kann ich noch nicht viel dazu sagen. Es gibt schon einen ganzen Haufen Songs die für das nächste Album in Frage kommen, aber fix is noch nix! 😉

HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und sind gespannt, was wir als nächstes von euch hören werden.

VH: Vielen Dank auch von unserer Seite! Hat uns sehr gefreut!
 
Interview: Katja Maeting
 
 

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