Vinide – Reveal

© Vinide

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Vinide
Album: Reveal
Genre: Symphonic Metal/Power Metal
Plattenfirma: Inverse Records
Veröffentlichung: 26. Januar 2018

Genauso wechselhaft wie die Karriere von Vinide präsentiert sich auch ihr neues Studioalbum „Reveal“. Im Jahr 2003 noch zu Schulzeiten gegründet, widmete sich die finnische Band erst anderen Stilrichtungen des Heavy Metal, bevor sich der Sound immer mehr Richtung des heutigen Symphonic Metal bzw. Power Metal mit symphonischen Elementen entwickelte. 2007 erschien ein erstes Album, aber danach verfiel die Band in eine Art Winterschlaf, während sich die Mitglieder während ihrer jeweiligen Ausbildung über ganz Finnland verteilten. Drei Jahre später wurde das Projekt durch einen Wechsel im Line-up neu belebt und 2012 erschien dann das zweite Album, welches schon verstärkt symphonische Elemente enthielt.

Mit „Reveal“ versuchen sich Vinide das erste Mal an einem Konzeptalbum. Erzählt wird eine Science Fiction Geschichte über künstliche Intelligenz und eine böse Technologie-Firma, die mit Hilfe ihrer Roboter die Menschheit ersetzen möchte und dazu einfach die Erinnerungen der Menschen auf die Maschinen übertragen lässt. Der Held der Geschichte hat früher für diesen Konzern gearbeitet und versucht nun, trotz Lebensgefahr, diese Verschwörung aufzudecken.

Was beim ersten Hören sofort angenehm auffällt: Auch wenn sie Symphonic Metal spielen, versuchen Vinide nicht krampfhaft, in jedem Song ein paar Zeilen für Gast-Sopranistin Minna Seilonen unterzubringen. Der Operngesang bleibt ein pointiert eingesetztes weiteres Stilmittel. Beispielhaft sei hier die erste Single „The Beginning Scene“ genannt, in der die symphonischen Anteile insgesamt sehr hoch sind. Auch Sänger Elmeri Kinnunen zeigt hier direkt, dass er den Song stimmlich abwechslungsreich gestalten kann. Insgesamt macht der Song einen bombastischen Eindruck und ist damit als Opener sehr gut gewählt.

Schrecklich finde ich hingegen die immer wieder eingestreuten Dialoge, die ungefähr die Natürlichkeit einer Folge amerikanischen Home Shopping TVs haben. Absolut hölzern und überflüssig für mich, wird hier doch der Erzählfluss eher zerstört als gefördert.

Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich das Album in stetiger Wellenform hin und her. Beim, an sich schönen, zweiten Track „Breakout“ gehen die Vocals zwischenzeitlich in der Soundwucht etwas unter, „Emanuel“ bietet wuchtige Gitarren und schönen Power Metal, gekrönt von ausdrucksstarken Vocals und belebt durch ständige Tempi-Wechsel. „The Plan“ kommt hingegen bemerkenswert eigenschaftslos daher und verplätschert nach den letzten Tönen direkt wieder im Vergessen. „The Great Voyage“ bietet dann einen symphonisch bombastischen Abschluss einschließlich Chor-Gesangs und leitet ins Outro „Save The Earth“ über, welches durch die eingestreuten Dialog-Passagen leider einen etwas nervigen Abschluss des Albums bildet.

Insgesamt bieten Vinide mit „Reveal“ ein ordentliches Album, dessen Schwachpunkte man meistens mit der Skip-Taste ignorieren kann. Wer es gern symphonisch angehaucht mag, kann dem dritten Longplayer der Finnen ruhig mal einen Durchlauf gönnen.

Trackliste:
01.Intro
02.The Beginning Scene
03.Breakout
04.Reveal
05.Anger
06.The Rat
07.Plea
08.Emanuel
09.The Truth
10.The Plan
11.Believe
12.The Bombs
13.Another Dimension
14.The Great Voyage
15.Save The Earth

Line-up:
Elmeri Kinnunen – Guitar & Vocals
Mikko Kähkönen – Guitar
Heikki Polvinen – Keyboards
Jaakko Juntunen – Drums

Weitere Infos:
Vinide bei Facebook
Website von Vinide

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