Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Violet Eternal
Album: Reload The Violet
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 03.05.2024
Bei VIOLET ETERNAL handelt es sich um eine Kollaboration zwischen dem japanischen Gitarristen Jien Takahashi und dem italienischen Sänger Ivan Giannini, der dem einen oder anderen von seinem Mitwirken an Bands wie Derdian oder Vision Divine bekannt sein dürfte. Gemeinsam mit Ollie Bernstein (Illusion Force, Magic Opera) und Andrea Cappellari (Nekomata, ex-Skeletoon) haben die beiden Musiker ein Album eingespielt, dass laut Takahashi „eine perfekte Mischung aus orientalischem Melodic Metal und emotionalem Gesang“ bietet.
Auch wenn ich den orientalischen Anteil nicht so wirklich herauszuhören vermag, melodisch ist das Debüt Album „Reload The Violet“ ohne Zweifel geworden, wobei es innerhalb Tracklist doch gewaltige Unterschiede in Sachen Gewichtung des Genres gibt. Da wären einerseits Songs wie „Echoes Of Time“, „Over The Sorrow“ und „Sonata Black“, die Highspeed Power Metal in bester Dragonforce Manier bieten und ebenso eingängig wie beinahe Over-The-Top wirken, halt so wie man es von den britischen Kollegen kennt. Dabei klingt die Hookline im Chorus von „Echoes Of Time“ doch sehr von Stratovarius‘ „Phoenix“ inspiriert, dessen einstiger Bandgründer Timo Tolkki zufälligerweise den erstklassigen Rausschmeißer „Sonata Black“ geschrieben hat. Und dass „Over The Sorrow“ mit seinen virtuosen Gitarren und Keyboard Spielereien eine Affinität zu Immmortal Guardian aufweist, ist bei Beteiligung von dessen Bandkopf Gabriel Guardian auch nicht wirklich überraschend.
Auf der anderen Seite gibt es im Mittelteil des Albums den Dreierpack „Land Of Golden Sun“, „Never Surrender“ und „Heartless“, die sich allesamt tempomäßig in gemäßigteren Gefilden bewegen und auch tendenziell eher Richtung Rock als Metal anzusiedeln sind. Die etwas leichtere Ausrichtung tut aber weder der Qualität der Songs im Allgemeinen noch deren Ohrwurmqualitäten im Speziellen einen Abbruch. Hier kommen meiner Meinung auch die stimmlichen Fähigkeiten von Sänger Ivan Giannini am besten zur Geltung, da er bei diesen Nummern mehr Raum für Emotionen und Akzentuierung bekommt, ohne seine Leistung bei den übrigen Stücken abwerten zu wollen.
Von den verbleibenden Songs sticht insbesondere „Ember Flame“ ins Auge, da hier die Riffs nicht nur etwas schwerer wirken, sondern auch einen gelungenen Kontrast zum eher süßlichen Refrain bilden. Zudem könnte man der Nummer im Mittelteil gewisse progressive Ansätze attestieren. Einzig über den Sinn des Gitarren Intros „The Titans“ kann man geteilter Meinung sein, denn gebraucht hätte es das Teil meiner Ansicht nach nicht wirklich.
Ungeachtet dessen ist „Reload The Violet“ ein mehr als gelungenes Debüt Album geworden, in das Melodic Metal Fans, egal welcher Ausrichtung, auf jeden Fall mal reinhören sollten. Hoffen wir mal, dass wir zukünftig von VIOLET ETERNAL noch einiges zu hören bekommen.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- The Titans – 1:35
- The Echoes Of Time – 4:59
- Now And Forever – 3:53
- Ember Flame – 4:06
- Under The Violet Sun – 3:38
- Land Of Golden Sun – 4:13
- Never Surrender – 3:41
- Heartless – 3:27
- Over The Sorrow – 4:17
- Sonata Black – 5:17
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